Die mehrdimensionale Automatisierung

Zur Qualitätssicherung und Fertigungsüberwachung sind neben eindimensionalen auch mehrdimensionale Messgrößen gefordert

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Bei der Laser-Linien-Triangulation greift das Lichtschnittverfahren. Der punktförmige Laserstrahl wird durch spezielle Linsen zu einer Linie ausgeweitet. Zusammen mit der Information über die Distanz (z-Achse), berechnet der integrierte Controller die Position der Messpunkte entlang der Laserlinie (x-Achse) und gibt beide Werte als 2D-Koordinate aus. Bei einem bewegten Messobjekt oder einem bewegten Sensor entsteht ein 3D-Abbild des Objekts. Die Laserscanner der Baureihe scanCONTROL 2600/2900 von Micro-Epsilon erfassen bis zu 2,56 Mio. Punkte pro Sekunde. Dank dem integrierten Controller sind sie kompakt ausgeführt. Der Sensor im Hosentaschenformat besticht mit großem Funktionsumfang: Bis zu 4000 Profile pro Sekunde werden an den PC zur Weiterverarbeitung übertragen. Gleichzeitig können die digitalen Eingänge zur Synchronisation, Triggerung oder als Encodereingang genutzt werden. Die Laser-Scanner besitzen eine integrierte, hoch empfindliche Empfangsmatrix. Sie ermöglicht Messungen auf fast allen industriellen Materialien weitestgehend unabhängig von der Oberflächenreflexion. Laser-Linien-Scanner werden zur Profil- und Konturmessungim laufenden Fertigungsprozess von endlos produzierten Erzeugnissen (Extrusion, Walzen, Ziehen, etc.) oder von einzelnen Teilen (Stückgut) eingesetzt. Der extrem leistungsfähige integrierte Controller und die Ethernet-Schnittstelle machen den Laser-Profil-Scanner tauglich für dynamische Fertigungstechnologie z.B. im Automobilbau beim Verbau von Windschutzscheiben. Hierzu überprüft ein Laser-Profil-Scanner die Höhe der Kleberaupe und deren Position am Scheibenrand.

Ein weiteres Anwendungsbeispiel für die scanCONTROL Laser-Scanner ist die Inspektion von Öl- und Gaspipelines. Diese müssen von innen auf Risse und Deformationen überprüft werden. Die Leitungen sind oft mehrere tausend Kilometer lang und in der Regel hohen Drücken ausgesetzt, so dass das verwendete Material (unter anderem Stahl) stark belastet wird. Korrosionen, Druckstöße oder äußere Einflüsse können die Leitungen beschädigen. Daher ist eine genaue Prüfung auf mögliche Schäden und Schwachstellen, vor allem der Schweißnähte, zwingend notwendig. Um die kilometerlangen Pipelines abfahren und sichten zu können, wird ein vollautomatisches Fahrzeug der DEKRA genutzt. Auf diesem ist die Inspektionstechnik montiert. Mit rund 600 mm/s bewegt sich das 26 Kilo schwere Gefährt voran. An der Front befinden sich die Überwachungskamera zur Kontrolle des Weges, die HD-Kamera mit Lichtquelle und der Laser-Scanner. Weiterhin ist ein Kühlsystem für den Einsatz in Wüstenregionen aufmontiert. Die Kabellänge beträgt 100 Meter, ist aber erweiterbar. Das Fahrzeug ist gegen Sand, Staub und Umgebungstemperaturen von bis zu 100° Celsius resistent und ermöglicht die Kontrolle verschiedener Rohrarten. Steigungen bis ca. +/- 45° Celsius können ebenfalls problemlos befahren werden. An der Oberseite des Fahrzeugs befindet sich außerdem ein fünftes Rad, das sogenannte Stützrad, welches ausgefahren wird und gegen die Pipelineoberfläche drückt. Die Messdaten werden zur späteren Nutzung aufgezeichnet. Sollten Abweichungen in der Geometrie, also Wölbungen, Defekte oder ähnliches, auftreten, so wird optional ein Alarm-Signal ausgelöst. Das Pipeline-Fahrzeug ist für Durchmesser von 16-36 Zoll (ca. 40 bis 86 cm) ausgelegt. Es lässt sich aber an kleinere oder größere Rohrdurchmesser anpassen.

Die Laserscanner mit der roten Laserdiode sind universell anwendbar. Die bewährte Technologie ist weit verbreitet, die eingesetzten Komponenten werden in hohen Stückzahlen und daher relativ preisgünstig hergestellt. Für Oberflächen, bei denen der rote Laser an seine Grenzen stößt, bietet Micro-Epsilon den scanCONTROL 2900BL Laser-Profil-Scanner mit blauer Laserdiode an. Die Laser-Profil-Scanner mit der blauen Laserdiode werden zum Beispiel in einer Stahlschmiederei eingesetzt, um die glühenden Radreifen für die Eisenbahn zu vermessen. Das rote Glühen blendet rote Profilscanner in der Regel, blaue Scanner stört das hingegen nicht. Allerdings setzt solche eine Anwendung ein besonderes Schutzkonzept (Kühlung, Schutzgehäuse) voraus, um die Umgebungstemperaturen eines Schmiedewerkes zu kompensieren. Bei (halb-) transparenten Materialien dringt die blaue Laserlinie deutlich geringer in die Oberfläche ein, als die rote Linie. Insbesondere bei weißem Kunststoff dringt der rote Laserpunkt in die Messoberfläche ein. Beim Eindringen blüht die Messlinie auf, das Ergebnis ist eine unscharfe Laserlinie. Auch bei organischen Materialien zeigt sich ein deutlich geringeres Eindringverhalten des blauen Lasers und damit eine höhere Messgenauigkeit.