Elektronikkomponenten, Kabel und Steckverbinder drängen sich in Schaltschränken auf engstem Raum. Und dann müssen irgendwo noch die Switches hineingestopft werden. Vor allem in den kleinen dezentralen Schaltschränken, die direkt an den Maschinen platziert werden, kann es Probleme geben. Mitunter geht die Tür nicht mehr zu, weil die Gehäuse der Switches zu weit nach vorne ragen, erst recht, wenn in die Tür noch ein Bedienpanel eingelassen ist. Die Monteure wissen sich zu behelfen, etwa mit einem Winkelblech, so dass die Hutschiene und damit auch der Switch nach unten zeigen. Das ist nicht besonders elegant und vor allem ist der Einbau aufwändiger.
Ultrakompakt, viele Varianten
LAPP beweist mit seinen neuen ETHERLINE ACCESS Switches für PROFINET, dass es auch anders geht. Kleiner sind keine auf dem Markt und so passen sie ohne Bastelei auch in kleinste Maschinenschaltschränke. „Das Interesse der Kunden ist bereits riesengroß“, berichtet Jürgen Greger, Produktmanager für Industrial Communication bei LAPP, „offenbar haben wir damit einen Nerv getroffen.“ Die Switche gibt es in den Versionen Managed mit vier, acht und 16 Ports sowie Unmanaged mit fünf, acht und 16 Ports. Dabei benötigt die 16-Port-Variante von LAPP weniger Bauraum als ein 8-Port-Switch eines bekannten Wettbewerbers. Die Switche sind Made in Germany und für den Einsatz im rauen Industrieumfeld ausgelegt, etwa mit einem weiten Temperaturbereich von -40 °C bis +75 °C.
Bei der zunehmenden Vernetzung von Maschinen über die Ebenen der Automatisierungspyramide hinweg gibt es eine Herausforderung. Hersteller von Serienmaschinen, die in größeren Stückzahlen produziert werden, liefern diese mit identischer IP-Adresse aus. Möchte ein Betrieb mehrere dieser Maschinen vernetzen, kommt es unweigerlich zu Konflikten der IP-Adressbereiche. Hier bedarf es eines Maklers zwischen den IP-Netzwerken. Das leistet ETHERLINE ACCESS NF04T NAT/Firewall. Er vereint die Funktion eines Routers (Layer 3 des ISO-OSI-Modells) und eines Switches (Layer 2). Dolmetscher für IP-Adressen Der ebenfalls ultrakompakte ETHERLINE ACCESS NF04T NAT/Firewall hat vier RJ45-Ports – ein WAN-Port für das übergeordnete Unternehmensnetzwerk und drei LAN-Ports für Netzwerke auf Maschinenebene. Er beherrscht drei Betriebsmodi:
- Basic NAT: Hier ordnet der Switch mittels NAT (Network Address Translation) jeder IP-Adresse im internen LAN eine eindeutige IP-Adresse im freien Adressbereich eines externen WAN zu. So lassen sich viele Maschinen und Rechner zu einem Produktionsnetz zusammenschließen und dennoch aus einem externen Netzwerk eindeutig ansprechen.
- NAT: Bei dieser Variante organisieren mehrere Switche den Datenverkehr zwischen mehreren internen IPv4-Netzwerken in ein übergeordnetes Netz. Dabei dürfen die internen Netze/Rechner/Maschinen die gleiche IP-Adresse haben, jeder Switch übersetzt die IP-Adressen mittels NAT so, dass Maschinen oder Rechner mit gleichen IP-Adressen eindeutig aus dem Unternehmensnetzwerk angesprochen werden können.
- Portforwarding: Hier weist der Switch einer externen IP-Adresse mehrere interne zu, allerdings auf Portbasis. Das ist nützlich, wenn der Anwender keine weiteren IP-Adressen freigeben möchte.
Keine Chance für Hacker
Mit industriellen Routern konnte man diese Anwendungsfälle auch schon bisher lösen. Allerdings sind sie erheblich teurer als die Router, die zuhause am Internetanschluss hängen. Beim ETHERLINE ACCESS NF04T NAT/Firewall ist der Router im Switch bereits enthalten. Das spart erheblich Kosten, bis zu 30 Prozent im Vergleich zu Lösungen mit Produkten von Wettbewerbern. Dennoch gilt auch hier: Der Switch wird in Deutschland produziert und erfüllt die von LAPP gewohnte hohe Qualität.
Beim ETHERLINE ACCESS NF04T NAT/Firewall haben Hacker keine Chance. Die eingebaute, einstellbare Firewall blockt Hackerangriffe auf die IT und Produktionsanlagen in Industriebetrieben. Wie notwendig das ist, zeigen die Zahlen des IT-Branchenverbands Bitkom. Demnach richteten Hacker in Deutschland 2018 Schäden in Höhe von 43 Milliarden Euro an. Zunehmend im Visier ist das Internet der Dinge, wie Attacken mit Malware von Stuxnet über WannaCry bis Petya gezeigt haben.
Gerüstet für viele Anwendungsfälle
Darüber hinaus hat LAPP sein Portfolio mit Switches zur industriellen Datenkommunikation deutlich erweitert. „Unsere Switches decken viele wichtige Anwendungsfälle ab“, verspricht Jürgen Greger. Für Geräte ohne eigene Stromversorgung eigne sich der unmanaged Switch ETHERLINE ACCESS U04TP01T. Seine vier RJ45-Ports bieten Power over Ethernet, können also zum Beispiel Kameras in der Qualitätssicherung oder Wifi-Access-Points mit Strom und Daten versorgen. Wer hohe Übertragungsraten über große Distanzen benötigt, greift zum ETHERLINE ACCESS M08T02GSFP. Der managed Switch hat neben den acht RJ45-Ports noch zwei SFP-Ports zum Anschluss von Lichtwellenleitern für schnelles Gigabit-Ethernet. Das ist auch nützlich in Umgebungen, wo es aufgrund hoher Ströme zu EMV-Problemen kommen kann. Dazu bietet LAPP die passenden SFP-Standardmodule an zur Umwandlung des Lichtsignals in ein elektrisches Signal bis 1 Gbit/s an.