Spezialstahl - Motor für den europäischen Technologievorsprung

der Einsatz von Speziallangstahl ist in vielen Branchen unverzichtbar um Langlebigkeit und Produkteigenschaften gewährleisten zu können.

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Stahlinnovationen tragen zu technologischem Fortschritt bei und sind ein wichtiges Mittel zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts Europa. Speziallangstahl erlaubt eine starke Produktdifferenzierung und erfordert weitreichendes Know-how. Das sind die Voraussetzungen, um sich gegenüber Kostenführern zu behaupten. So sieht sich die europäische Stahlindustrie mit einer steigenden Anzahl vergleichsweise preisgünstiger osteuropäischer und asiatischer Importe konfrontiert. Die Verbesserung der Material- und Anlageneffizienz, Volumenflexibilität, kundenspezifische Forschung und Entwicklung sowie optimierte Prozessketten sind der einzige Weg für europäische Stahlhersteller, um im Wettbewerb die Nase vorn zu behalten.

Durch die verkürzten Entwicklungszeiten in den Anwenderindustrien und die sich verändernden Marktsegmente gilt es außerdem, das Produktportfolio permanent anzupassen. Die SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe nutzt diese Chance, um ihre Position als Qualitäts- und Innovationsführer im Bereich Speziallangstahl zu festigen.


Forschung + Technologie = Innovationen
Position als Innovationsführer beziehen – das setzt den Einsatz modernster Technologien voraus. Das 2014 in Betrieb genommene neue sekundärmetallurgische Zentrum bei den Deutschen Edelstahlwerken in Witten ist dafür das beste Beispiel. Rund 50 Millionen Euro investierte SCHMOLZ + BICKENBACH in die Technologie. Das spezielle Anlagendesign sorgt für eine Qualitätssteigerung in allen Erzeugnisgruppen, z. B. bei Duplex- und Superduplexgüten für den Offshorebereich und Kunststoffformenstahl. Höchste Reinheitsgrade im Stahl – die Voraussetzung für ein kompaktes Bauteildesign sowie Beständigkeit auch bei Belastungsspitzen – und die Entwicklung neuer Legierungen sind nun möglich. Zudem erfüllt die Sekundärmetallurgie die hohen Anforderungen in Bezug auf ressourcenschonende, effiziente Prozesse und den Umweltschutz. Die permanente Weiter- und Neuentwicklung der Langstahlsorten erfolgt in Partnerschaft mit Kunden und Forschungsinstituten. Beispielsweise beteiligen sich die Konzerntöchter Deutsche Edelstahlwerke und Swiss Steel an der Initiative Massiver Leichtbau, um die Potenziale massiv umgeformter Bauteile für den Leichtbau aufzuzeigen. Ugitech, ebenfalls ein Tochterunternehmen von SCHMOLZ + BICKENBACH, verfügt über das modernste Forschungszentrum der Branche. Rund 20 Prozent des Umsatzes werden durch Produktinnovationen erreicht. Ein erklärtes Unternehmensziel ist es, das Produktportfolio alle sechs Jahre zu rund 16 Prozent zu erneuern.

Starke Stahllösungen
Zu den Spezialitäten des Konzerns zählen unter anderem die Edelstahllangprodukte der Deutschen Edelstahlwerke, wie der Thermodur ® 2342. Für die Herstellung von Dornstangen für die Öl- und Gasindustrie wird der Warmarbeitsstahl als Stabmaterial in einer Länge von zehn bis 14 Metern geliefert. Dank modernster Technologien und langjähriger Erfahrung in der Stahlherstellung verfügen die Stäbe über die höchste Geradheit der Branche – die Voraussetzung für einen prozesssicheren Einsatz in der Herstellung von Nahtlosrohren. Diese sorgen für den verlustarmen Transfer von Flüssigkeiten und Gasen bei der Öl- und Gasförderung.

Neben der Energiebranche ist auch die innovationsgetriebene Automobilindustrie ein wichtiger Abnehmer des Spezialstahls. Swiss Steel ist beispielsweise für seine bainitischen Stahlsorten bekannt, die aufgrund ihrer hervorragenden Dauerfestigkeit bei gleichzeitig guten Zähigkeitswerten von großem industriellem Interesse sind. Der neue Swissbain- 7MnB8 ist für die Near-Net-Shape-Technik geeignet und trägt zu einer material- und zeiteffizienten Fertigung von Bauteilen bei, wie zum Beispiel von Verbindungselementen im PKW. Mit seinen Stahlprodukten unterstützt SCHMOLZ + BICKENBACH Systemhäuser dabei, immer leichtere Stahlkomponenten für den Antriebsstrang zu entwickeln, um das Fahrzeuggewicht, den Verbrauch sowie die CO2-Emissionen zu reduzieren. Aber auch der zuverlässige Betrieb sicherheitsrelevanter Technologien wird erst durch innovativen Speziallangstahl möglich. Der hochfeste Blankstahl HSX® 90 von Steeltec verfügt über ein homogenes und sehr reines Gefüge. Damit sorgt er zuverlässig dafür, dass die Airbag-Hülse innerhalb kürzester Zeit verschweißt werden kann, damit das eingebrachte Treibmittel nicht entweicht. Zugleich hält der Spezialstahl bis zum Auslösen des Airbags enormem Druck stand. Exzellente Reinheit zeichnet auch den neuen Kunststoffformenstahl SF-2000® LQ40 von Finkl Steel aus. Dadurch ist er hochglanzpolierfähig: Scheinwerferlinsen erhalten eine glasklare Oberfläche und sind dauerhaft in hoher Qualität reproduzierbar.

Effiziente Weiterverarbeitung
Neben der Bauteilqualität spielt für Stahlverarbeiter auch die Produktivität eine große Rolle. Mit den zerspanungsverbesserten UGIMA ®-Edelstahlsorten ist Ugitech weltweit Pionier: Durch gezielt eingestellte Oxideinschlüsse sind die Güten sehr gut zerspanbar und verfügen gleichzeitig über hervorragende mechanische Eigenschaften. Das Resultat: beste Oberflächenqualität am Bauteil und ein markanter Produktivitätsgewinn in der Fertigung – relevant unter anderem für die kosteneffiziente Fertigung von Präzisionsteilen, wie technischen Komponenten von Uhren und filigranen Achsen für Dentalbohrer. So ermöglicht die neuste Stahlsorte UGIMA® 4598 eine nahezu verdoppelte Produktivität beim Schruppen im Vergleich zum Standardstahl 1.4404. Dank modernster Qualitätssicherungssysteme wie der automatischen Prozessüberwachung und der zerstörungsfreien Materialprüfung erzielt SCHMOLZ + BICKENBACH außerdem die beste technisch realisierbare Werkstoffqualität. Und das Entwicklungspotenzial von Speziallangstahl ist längst nicht ausgeschöpft. Gemeinsam mit Kunden arbeitet SCHMOLZ + BICKENBACH weiter daran, Prozesse effizienter zu gestalten und neue Standards für Hightech- Produkte zu setzen.

Autor: Clemens Iller, CEO SCHMOLZ + BICKENBACH AG