Führende Drehgeber-Hersteller präsentieren SCS open link

Offene Motor-Feedback-Schnittstelle für den hochperformanten Datenaustausch

  • Oktober 13, 2017
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  • v.l.n.r: Jochen Feiler(HENGSTLER), Gebhard F. Kübler(KÜBLER), Karsten Just(BAUMER)
    v.l.n.r: Jochen Feiler(HENGSTLER), Gebhard F. Kübler(KÜBLER), Karsten Just(BAUMER)
  • Führende Drehgeber-Hersteller präsentieren SCS open link
    Führende Drehgeber-Hersteller präsentieren SCS open link

Die führenden Sensor- und Drehgeber-Hersteller Baumer, Hengstler und Kübler präsentierten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz zur Motek die offene, standardisierte Motor-Feedback-Schnittstelle SCS open link erstmals der Öffentlichkeit. Die neue Schnittstelle ermöglicht den hoch performanten Austausch bidirektionaler Daten zwischen Motor und Drive, wie z.B. Positionsdaten des Encoders.

SCS open link ist eine mit besonderem Fokus für Motor-Feedback-Anwendungen entwickelte Schnittstelle. Sie ermöglicht einen hoch performanten Austausch bidirektionaler Daten zwischen Motor und Drive, wie beispielsweise Positionsdaten des Encoders. Durch die Möglichkeiten zur Übertragung weitere Daten von Sekundärsensoren beispielsweise für die Temperaturüberwachung oder das Condition Monitoring erfüllt SCS open link zudem die heutigen und zukünftigen Anforderungen von Industrie 4.0 und IIoT. 

SCS open link ist als Ein-Kabel-Lösung konzipiert und unterstützt 2- und 4-Draht-Anwendungen. Die neue Schnittstelle ermöglicht Kabellängen bis 100 m, Übertragungsraten bis 10 MBaud und Reglerzyklen bis 32 KHz. Für Funktionale Sicherheit ist das Protokoll zertifiziert bis SIL3 und Kategorie 3. Die Kompatibilität von Geräten untereinander wird sichergestellt durch eine neutrale Zertifizierungsstelle.

Die drei Marktbegleiter verstehen sich als die Initiatoren einer wachsenden Community. Diese setzt sich ein für die Etablierung eines offenen Schnittstellen-Standards, um Antriebsherstellern zukünftig eine größere Flexibilität bei der Auswahl des zu ihrer Anwendung passenden Drehgebers zu ermöglichen. Durch eine neutrale Zertifizierung wird die Kompatibilität von Geräten verschiedener Hersteller untereinander sichergestellt.

Der Markt wünscht offene Standards

Herr Gebhard F. Kübler, geschäftsführender Gesellschafter der Kübler Gruppe, eröffnete die Veranstaltung und erläuterte die Triebfeder für diese außergewöhnlichen Initiative: „Am Markt für Servoantriebe verspürt man ein starkes Bedürfnis nach kompatiblen Motor-Feedback-Systemen, mehr Flexibilität und einem zukunftssicheren, nicht-proprietären Standard. Zusammengefasst besteht ein dringender Wunsch nach einer offenen, sicheren Ein-Kabel-Lösung. Diese Anforderungen werden durch die neue Schnittstelle SCS open link erfüllt. Zudem werden die Markttrends hinsichtlich steigender Performance und funktionaler Sicherheit nachhaltig erfüllt“. Herr Kübler führte weiter aus: „Der Begriff SCS open link ist bewusst gewählt. „SCS“ steht für Single Cable Solution, eine hoch performante Ein-Kabel-Lösung realisiert über 2 Adern. „Open“ steht für eine nicht proprietäre, offene Schnittstelle, die einen bewährten zertifizierten Standard verspricht. „Link“ unterstreicht die Bedeutung als Motion-Protokoll für die Verbindung zwischen rotativem oder linearem Motor-Feedback-Encoder und dem Antriebsregler. Und die hohe Bedeutung von Sicherheit wird dokumentiert durch die Eignung der Schnittstelle für Anwendungen bis SIL3 / PLe“. 

Mitgliederzuwachs erwünscht

Jochen Feiler, Geschäftsführer der Hengstler GmbH, stellte die technischen Besonderheiten von SCS open link und den damit verbundenen Kundennutzen vor, und begann vorab mit der Klärung der Frage: Wie offen ist offen?“. Hierbei liege tatsächlich der Schwerpunkt auf einer zukunftssicheren und klaren Regelung der Nutzungsrechte sowie der Möglichkeit, dass die drei Gründungsmitglieder der Erweiterung des Sensor-Hersteller-Kreises grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Hierbei wird auch ganz klar, dass die Community aus Kundensicht ins Leben gerufen wurde. „Wir haben vom Markt klar signalisiert bekommen, dass eine weitere geschlossene Schnittstelle nicht gewünscht ist“, erläutert Jochen Feiler. Zudem hebt er noch die Vorteile von SCS open link für Antriebs- und Maschinenhersteller hervor: „Ein zentraler Punkt ist die hohe Flexibilität durch Angebote verschiedener Drehgeber-Hersteller und die einfache Implementierung von SCS open link auf Basis eines Mikrokontrollers, durch die eine hohe Innovationskraft sowohl auf Maschinen- als auch Motorenebene sichergestellt wird“. Laut Herr Feiler basiert SCS open link auf der von Hengstler entwickelten Schnittstelle ACURO® link und ist dazu komplett rückwärts kompatibel.

Erste Produkte auf der SPS 2017

Karsten Just, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing der Baumer Group, unterstrich ebenfalls den besonderen Charakter der SCS open link Schnittstelle und der damit verbundenen Community: „Der Zusammenschluss dreier namhafter Drehgeber-Herstellern stellt ein absolutes Novum dar, und die Bedeutung des Begriffs Community steht hierbei im Mittelpunkt. Auf einer gemeinsamen Webseite (www.scs-open-link.org) werden ab sofort alle relevanten Informationen zur Schnittstelle bereitgestellt. Die Webseite dient als Kontaktpunkt sowohl für interessierte Anwender als auch für weitere potentielle Lizenznehmer. Das Angebot an SCS open link fähigen Sensoren und die Marktbearbeitung wird von jedem einzelnen Mitglied separat vorangetrieben. Auf der kommenden SPS IPC Drives in Nürnberg wird es somit von allen drei Gründungsmitgliedern individuelle Produkte und Lösungsansätze geben.“ Herr Just kündigt im Anschluss an die Pressekonferenz noch eine kleine Hausmesse an. Hier stellten sich zahlreiche, bereits zum SCS open link Community-Netzwerk gehörende Stecker- und Kabelhersteller vor. Mit dabei sind die Unternehmen HELUKABEL, IGUS, LAPP-Kabel, Phoenix Contact, SAB Bröckskes, Tecni-Kabel und TE connectivity.