Leitungen für die Photovoltaik

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    Leitungen für die Photovoltaik

Es gibt wohl nur wenige Branchen, die in den letzten 10 Jahren ähnlich schnell und mit einem vergleichbaren Tempo gewachsen sind, wie die Photovoltaikbranche. Längst hat sie ihr Image als Liebhabertechnik abgelegt und ist auf dem Weg, eine der Quellen für die Energie des 21. Jahrhunderts zu werden. Dabei sah es zu Anfang nicht danach aus. Bereits 1905 wurde von Albert Einstein der bereits seit längerem bekannte und beschriebene „Photovoltaische Effekt“ erklärt. Dafür erhielt er 1922 auch den Physik Nobelpreis. Es dauerte jedoch noch rund 50 Jahre, bis in den Laboren der Firma Bell (USA) die erste siliziumbasierte Solarzelle für den Weltraumeinsatz hergestellt wurde. „Vanguard One“ war der erste Satellit, der 1958 seine Energie aus einer aus sechs Solarzellen bestehenden Solaranlage bezog. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Dünnschicht-Solarzellen für die Energieversorgung von Taschenrechner und Uhren hergestellt sowie kristalline Zellen für die Stromerzeugung in Regionen, in denen es kein Stromnetz gab. Für den Durchbruch der Technologie sorgte die Politik 1988 mit dem „1000-Dächer-Programm“, womit private Photovoltaikanlagen staatlich gefördert wurden. Im Jahr 2000 wurde das „Erneuerbare Energien Gesetz“ verabschiedet und im Jahr 2004 mit einem kostendeckenden Vergütungssatz versehen. Seither wächst der PV-Markt in Deutschland und weltweit ungebremst. Mit dieser Entwicklung entstand auch ein ganz neuer Wirtschaftsbereich. Firmen, die noch vor über 10 Jahren in einem „Hinterhof“ gegründet wurden, sind heute Weltfirmen. Aus ursprünglichen „Bastelbuden“ wurden High-Tech-Unternehmen mit Milliarden-Umsätzen. Ein Trend, den auch die Stuttgarter Lapp Gruppe kontinuierlich begleitet hat. Wurden anfangs für die Verkabelung der Photovoltaikanlagen Leitungen aus dem Lapp-Standard-Programm gewählt (wie PVC-Einzeladern oder Gummischlauchleitungen H07RN-F), bietet Lapp heute ein eigens auf diese Branche abgestimmtes Produktprogramm unter dem Namen ÖLFLEX SOLAR. Alle Produkte sind UV-beständig und zeichnen sich durch hohe Witterungs- und Temperaturbeständigkeit aus. Jüngstes Highlight aus dem Produktprogramm ist die elektronenstrahl-vernetzte ÖLFLEX SOLAR XLR. Bei der Elektronenstrahlvernetzung (eine Technologie aus der Raumfahrt), werden die Copolymer-Moleküle dazu gebracht, sich untereinander zu vernetzen, was dem Material eine hohe thermische und mechanische Eigenschaft gibt. So besitzen die TÜV Bauart geprüften ÖLFLEX SOLAR XLR Leitungen eine besonders hohe thermische Belastbarkeit (- 40 bis + 120°C) und garantieren eine langjährige Funktion zu jeder Jahreszeit. Dagegen kommen die vernetzten Standard Solarleitungen ÖLFLEX SOLAR XLS verstärkt in Temperaturbereichen von bis zu +100°C zum Einsatz. Beide Leitungstypen werden in der Regel für die Verkabelung von Solarmodulen untereinander sowie zur Verbindung der einzelnen Modulreihen und des Wechselrichters auf Schräg- und Flachdach- sowie auf Freilandanlagen montiert. Die robuste ÖLFLEX SOLAR XLV wird wegen ihres großen Leiterquerschnittes bei PV-Großanlagen als Sammelleitung zur Übertragung hoher Stromlasten zwischen den einzelnen Modulreihen bzw. auch als Verbindung zum Wechselrichter eingesetzt und eignet sich auch zur Erdverlegung. Auf Ställen und Scheunendächern oder an landwirtschaftlichen Betrieben wird bevorzugt die ÖLFLEX SOLAR V4A eingesetzt. Sie hat eine Armierung aus rostfreiem Edelstahl und schützt so wirkungsvoll vor Marder-, Nager- und Termitenbissen. Als Ergänzung zu den Leitungen bietet Lapp Kabel auch umspritzte, vorkonfektionierte oder frei konfektionierbare EPIC SOLAR Steckverbinder und Einbaustecker für die Verbindung der Solarmodule. Z. B. EPIC SOLAR M XLR, der Dank der Umspritztechnologie besonders robust und dicht ist und höchste Zugfestigkeit aufweist. Für die einfache Montage an der Baustelle ist der frei konfektionierbare EPIC SOLAR M Stecker geeignet. Zum Solar-Programm der Lapp Gruppe gehören aber auch robuste und witterungsbeständige Anschlussdosen. Die sogenannte EPIC SOLAR Modul Box (mit oder ohne Kabel lieferbar) wird auf die Rückseite der Solarmodule angebracht. Die Parallelschaltung von Solarmodulen ist mit EPIC SOLAR Y-Splittern möglich. Ergänzt wird das Portfolio mit passenden SKINTOP Kabelverschraubungen und UV-beständigen Polyamid Schutzschläuchen aus der SILVYN Reihe. Michael Collet, Geschäftsführer für Photovoltaik innerhalb der Lapp Gruppe: „Unsere Solar-Produkte sind mittlerweile weltweit in Einsatz. Wir glauben fest an diese Technologie.“ So wurde kürzlich im spanischen Bovera eine Anlage mit 5000 Solarmodulen mit rund 20 km ÖLFLEX SOLAR Leitungen verkabelt. Weitere Anwendungsbeispiele gibt es auf allen fünf Kontinenten. Um als führender Zulieferer der Photovoltaik-Branche Zeichen zu setzen, hat die Stuttgarter Lapp Gruppe auch an ihrem Firmenstammsitz in Stuttgart eine eigenen Solaranlage mit über 1000 Modulen und einer Leistung von 168 kWp in Betrieb.