Neue Technologien für die Prozessindustrie

Spürbare Reduzierung von ökologischem Fingerabdruck bei den Abwässern und dem Abfall

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    Neue Technologien für die Prozessindustrie

Die meisten industriellen Prozesse verbrauchen viel Wasser - was eine zunehmend knappe Ressource ist. Zudem erzeugen sie Abfälle, die behandelt werden müssen, um den hohen gesetzlichen Anforderungen für den Betrieb oder gar einer Erweiterung der Anlage gerecht zu werden. Positiv gesehen, enthalten Abfallströme jedoch oft auch wertvolle Ressourcen aus dem Hauptprozess, die wiederverwertet werden können. Dank einer Portfolio-Erweiterung bietet Alfa Laval nun eine breite Palette von Technologien für die industrielle Abwasser- und Abfallbehandlung an.

Vor-Ort-Abwasserbehandlung

Industrielles Abwasser variiert beträchtlich in der Zusammensetzung. Oft wird es nicht von der kommunalen Kläranlage angenommen, weshalb eine Vorbehandlung oder gar eine vollständige Vor-Ort-Behandlung unumgänglich ist. Alfa Laval bietet zwei biologische Abwasserbehandlungs- und Filtrationssysteme für die Vor-Ort-Behandlung an, die erheblich zur Erfüllung der strengen Abwasseranforderungen beitragen. Der AS-H Sequencing Batch Reactor (SBR) mit einem patentierten schwimmenden Dekanter ist eine gute Wahl für die sekundäre biologische Behandlung. Der All-in-One-Membranbioreaktor (MBR), der auf der "Hollow Sheet"-Membrantechnologie des Anbieters basiert, ist ideal für die sekundäre und tertiäre Behandlung und für das abschließende "final polishing". Beide Systeme führen die jeweiligen Prozesse in ein und demselben Tank durch und zeichnen sich durch hohe Effizienz, geringen Platzbedarf und eine einfache Bedienung aus. Für einige industrielle Abwasserarten - zum Beispiel bei der petrochemischen, der chemischen oder der pharmazeutischen Verdampfung von anaeroben und/oder salzigen Abwässern - sind die AlfaVap- und WideGap-Systeme des Unternehmens eine gute Lösung.

Abwasser - eine ungenutzte Wasserressource

Eine jährlich um 75 Millionen Menschen wachsende Weltbevölkerung ist in Kombination mit dem Verschwinden der natürlichen Wasserressourcen eine ernste Herausforderung. Bis zum Jahr 2025 werden aller Voraussicht nach zwei Milliarden Menschen ohne Zugang zu Frischwasser sein. Daher ist in der Prozessindustrie jeder einzelne eingesparte - oder zur Wiederverwendung zurückgewonnene - Liter Wasser willkommen. Tatsächlich ist Abwasser eine ungenutzte Wasserressource, der sich immer mehr Unternehmen widmen. Alfa Laval bietet verschiedene Behandlungsmethoden an, die eine Wiederverwendung von Wasser ermöglichen. Das Membranbioreaktor-System des Unternehmens und der AS-H Iso-Disc® Gewebefilter für die tertiäre Filtration produzieren gleichermaßen eine sehr hohe Wasserqualität, durch die das Abwasser ideal für die Wasserwiederverwendung wird. Das wiedergewonnene Wasser kann auf vielfältige Weise wieder verwendet werden: Als industrielles Prozesswasser, zur Reinigung, für den Einsatz in Kühltürmen und die Bewässerung von Pflanzen, Golfplätzen, Badeseen, Feuchtgebieten oder auch bei der Grundwasserneubildung. Wenn auf die MBR- und Iso-Disc-Systeme ein abschließendes "final polishing" folgt - wahlweise durch Ultrafiltration, Nanofiltration, Umkehrosmose, Aktivkohle, Ozon, Chlor oder einer Kombinationen der einzelnen Technologien - kann das gereinigte Abwasser sogar als Trinkwasser verwendet werden.

Waste-to-Value: Wertvolle Wertstoffe gewinnen

Wertvolle Wertstoffe gehen häufig mit den Abfallströmen verloren. Alfa Laval hilft dabei, Kosten in Gewinne umzuwandeln und bietet verschiedene Lösungen für die Erschließung der Wertstoffe an, damit diese wahlweise recycelt oder verkauft werden können. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Aufbereitung von öligen Abfallströmen. Zum Beispiel können aus Slopöl durch den Einsatz von Dekantern und High-Speed-Separatoren hochwertige Kohlenwasserstoffe zurückgewonnen werden.

Abfallentwässerung - Reduktion der Abfallmenge um bis zu 90%

Der Flüssigkeitsgehalt des Schlamms hat einen hohen Einfluss auf die Entsorgungskosten - gleich, ob er aus den betriebseigenen Klärwerken, der industriellen Abwasserbehandlung oder aus Betriebsabfällen stammt. Alfa Laval bietet eine Vielzahl von Technologien, einschließlich neuer Schwerkraft- und Pressen-Lösungen, die eine wirksame und effiziente Abtrennung der Flüssigkeit gewährleisten und gleichzeitig einen hohen Trockensubstanzgehalt erreichen. Die Abfallmenge wird damit deutlich reduziert - und mit ihr die Kosten für den Transport, die Entsorgung und das Trocknen. Zu der Schlammeindickungsausrüstung des Unternehmens gehören ALDRUM Trommeleindicker, ALDEC Dekanter und Alfa Laval AS-H Bandeindicker. Für energieeffiziente Schlammentwässerung und die Abtrennung von Flüssigkeiten und Produkten aus anderen Abfallströmen sind jetzt vier Optionen von Alfa Laval verfügbar: ALDEC Dekanter, Schneckenpressen, AS-H Bandpressen und AS-H Kammerfilterpressen. Einige dieser Technologien können auch für die Schlickentwässerung (biologisch und nicht-biologisch), bei Abraumhalden, Teich-Sanierungen und Baggerarbeiten eingesetzt werden.

Thermische Klärschlammbehandlung - eine Abkürzung zur Kosteneinsparung

Das Vorwärmen des Klärschlamms mit den Spiral- und Doppelrohrwärmeübertragern von Alfa Laval kann Kosten senken und Möglichkeiten zur Wärmerückgewinnung eröffnen. Die Wärmeübertrager des Anbieters können zudem zur Schlammfaulung genutzt werden, etwa um Biogas herzustellen. Oder für die Schlamm-Hydrolyse und -Pasteurisierung, mit der selbst die strengsten Umweltschutzvorschriften erfüllt werden können. Die Schlammqualität erreicht in diesem Fall Klasse A oder Klasse B, wodurch er als Kompost oder Dünger wiederverwendet werden kann. Für einige Arten von Industrieabfällen, zum Beispiel im Pharmabereich, ist die Pasteurisierung von Klärschlamm ohnehin ein Muss.