Die Pilz Unternehmensgruppe hat im letzten Geschäftsjahr der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage Rechnung tragen müssen. „In 2024 erzielte unser Unternehmen einen Umsatz von 341 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach 3 sehr guten Jahren, war 2024 ein insgesamt schwaches Jahr, vor allem in Deutschland. Der Exportanteil ist insgesamt auf 79 Prozent gestiegen, mit einem Plus von 4,6 Prozentpunkten gegenüber 2023,“ berichtet Susanne Kunschert, geschäftsführende Gesellschafterin der Pilz GmbH & Co. KG.
2024 war in Europa die Abkühlung nach der überhitzten Marktentwicklung mit starkem Wachstum in den Jahren 2022 und 2023 deutlich spürbar. Neben der Überbevorratung der Vorjahre hat sich auch die strukturelle Krise in der Automobilbranche ausgewirkt.
Für Pilz bedeutete der Auftragseinbruch im Maschinenbau einen Rückgang bei den Produkt- und Lösungsverkäufen, aber gleichzeitig eine Steigerung im Servicegeschäft mit Consulting, Engineering und Training. Denn anstatt in neue Maschinen investiert die Industrie in Wartungs- und Retrofitprojekte oder in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.
In der Region Asien-Pazifik (APAC) zeigte sich ein uneinheitliches Bild: Die wirtschaftlichen Aussichten in aufstrebenden Ländern wie Indien, Vietnam und Indonesien waren positiv, während in anderen APAC Ländern eine wirtschaftliche Instabilität, nicht zuletzt aufgrund politischer Spannungen, herrschte. Insgesamt verzeichnete Pilz auch im Raum Asia-Pacific einen Umsatz-Rückgang gegenüber 2023.
2024 wurde in China als größtem asiatischen Markt das das 10-jährige Bestehen des Produktions-Standorts in Jintan gefeiert und zwei neue Produktionslinien für Sicherheits-Lichtgitter und unsere Kleinsteuerungen PNOZmulti 2 in Betrieb genommen.
Mitarbeiterzahlen
Entsprechend den Marktanforderungen nahm 2024 die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Pilz vor allem in den Bereichen Vertrieb und Services leicht zu: Zum Stichtag 31.12.2024 beschäftigte das Unternehmen 2.504 Menschen weltweit (+ 1,1 Prozent gegenüber 2023). Auch in Deutschland stieg die Mitarbeiterzahl leicht auf 1.032 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (+ 1,6 Prozent gegenüber 2023).
Am Stammsitz Ostfildern bildet Pilz seit über vier Jahrzehnten aus und kann so zu einem guten Teil den Bedarf an Fachkräften selbst decken. Beispiele für Karrierepfade dieser „Eigengewächse“ gibt es einige. Ein Beispiel ist der Vice President Global Sales Operations, der als Praktikant zu Pilz kam und dann zunächst eine Ausbildung zum Mechatroniker machte, um dann ein berufsbegleitendes Studium bei Pilz zu absolvieren. Nach verschiedenen Leitungsaufgaben führt er seit Juli 2024 die Abteilung Global Sales Operations hier im Stammhaus.
Zum 31.12.2024 wurden in Ostfildern 26 Auszubildende in fünf gewerblichen und erstmals auch kaufmännischen Ausbildungsberufen sowie 20 Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in 6 verschiedenen Studienrichtungen beschäftigt. Im Ausbildungsjahr 2024 haben 20 Azubis und DHBW-Studierende neu begonnen, geplant waren sogar 28. Für das Ausbildungsjahr 2025 planen wir für neue 25 Ausbildungsstellen und DHBW-Studienplätze.
Ausblick 2025:
„Das Jahr 2025 zeigt bislang einen leicht ansteigenden Umsatz – allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau. Prognosen wie sich die Nachfrage entwickeln wird, sind aufgrund der gesamtwirtschaftlichen und politischen Lage schwierig. Pilz sieht aber insbesondere in Asien und Amerika gute Zukunftsperspektiven für unsere innovativen Lösungen, die für die Sicherheit von Mensch, Maschine und Umwelt sorgen,“ erläutert Susanne Kunschert.