TR trifft ACE Stoßdämpfer

Jürgen Roland, Geschäftsführer

  • Jürgen Roland ist Geschäftsführer bei ACE Stoßdämpfer in Langenfeld/Rheinland.
    Jürgen Roland ist Geschäftsführer bei ACE Stoßdämpfer in Langenfeld/Rheinland.

TR: Ihre Produkte für die industrielle Dämpfungstechnik finden in einer Fülle von Branchen ihre Anwendung. Sie sind bei der Medizin-, Mess- und Bühnentechnik, der Stahl-, Möbel-, und Lebensmittelindustrie, aber auch in Testanlagen für die Automobilindustrie oder in Versorgungssystemen für die Energieversorgungs-, Wasser- oder Telekommunikationsbranche im Einsatz. Welches dieser Einsatzgebiete macht umsatzmäßig den Hauptanteil aus?
Roland: Eindeutig der allgemeine Maschinenbau. Über die vielseitig angewandte Automatisierungstechnik im Maschinenbau liefern wir in fast alle Branchen.   TR: Wie erfolgt der nationale und internationale Vertrieb Ihrer Produkte und der dazugehörigen Services? Gibt es auf Vertriebsseite branchenorientierte Ausrichtungen?
Roland: ACE unterhält global sechs eigene Vertriebscenter auf allen Kontinenten und arbeitet in den anderen Ländern mit langjährigen technischen Handelspartnern zusammen. Die Partner verfügen über ein marktorientiertes Lager, einen ACE geschulten technischen Vertrieb und Vor-Ort Service. ACE richtet sich nach den Anwendungen und nicht nach der Branche aus.       TR: Die oben erwähnte Anwendungsvielfalt erfordert sicherlich ganz spezifische Anpassungen Ihrer Produkte an die jeweilige Applikation. Wie hoch ist der Anteil der Katalogprodukte, und wie viele Produkte müssen kundenspezifisch angepasst werden?
Roland: Unser Anspruch ist es, bereits in der Entwicklungsphase neuer Maschinen beteiligt zu werden, um dem Kunden den Vorteil der Katalogware zu bieten. Das Pareto-Prinzip mit 80%/20% trifft, wobei wir als „kundenspezifisch“ nur erhebliche Änderungen an der Grundkonstruktion einstufen.   TR: Eine der letzten Produktinnovationen aus Ihrem Hause waren Schutzkappen für Klein-Stoßdämpfer gegen aggressive Kühl-, Schmier- und Reinigungsmittel. Werden solche Weiterentwicklungen in der Regel vom Markt an Sie herangetragen, oder entstammen Sie eher – sozusagen proaktiv – Ihrer Entwicklungsabteilung?
Roland: Der Innovationsprozess ist vielfältig und schwer zu steuern. Eine vom Markt getriebene Entwicklung ist immer leichter zu realisieren, da die Motivation die Bereitstellung einer Lösung trägt. Andere Innovationen erfolgen im Dominoeffekt von erfolgreichen Produkteinführungen oder als Reaktion auf Megatrends wie die Miniaturisierung.   TR: Ab welcher Stückzahl werden solche applikationsspezifischen Anpassungen oder Weiterentwicklungen Ihrer Produkte vorgenommen?
Roland: Wir produzieren Kundenzufriedenheit ab einem Stück.   TR: Wo sehen Sie im Bereich der Dämpfungstechnik in nächster Zukunft noch Optimierungspotenzial?
Roland: Bei der Verschmelzung von Dämpfung im Bereich des Stoßes und der Vibration. Durch die neue Dynamik der Direktantriebe verschiebt sich die bisherige Dämpfungsleistung am Hubende hin zur Isolierung der gesamten Maschine bzw. einzelner Bauabschnitte. TR: Herr Roland, besten Dank für dieses Gespräch. Das Interview führte TR-Redakteur Jürgen Wirtz Zahlen & Fakten  
Mitarbeiter: 68  
Umsatz 2009: 21 Mio. € Erwarteter
Umsatz 2010: 28 Mio. €  
Firmensitz: Langenfeld/Rheinland, Deutschland                     
Vertretungen in 45 Ländern, auf allen Kontinenten  
Hauptproduktlinien: Produkte für die industrielle Dämpfungstechnik, u. a. Stoßdämpfer, Dämpfungsplatten, Rotations-/Vorschub-Ölbremsen, hydraulische Bremszylinder, Industrie-Gasfedern