Veränderungen in der Industriellen Kommunikation

Studie zum Nutzungsverhalten verschiedener Standards in der Industrie

  • Veränderungen in der Industriellen Kommunikation
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Wie verändert sich die Nutzung von industriellen Kommunikationstechnologien in der Produktion im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Digitalisierung in der Produktion? Technologien wie wie OPC UA, IO-Link oder auch Safety-Protokolle  rücken ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Doch darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die klassischen Feldbusse von der Mehrheit der  Maschinenbauer auch zukünftig genutzt werden. Insgesamt wird aber die Bedeutung der modernen Technologien stark steigen. Auch der Einsatz von Ethernet-Protokollen und Funktechnologien wird weiter zunehmen.

Dies sind einige Ergebnisse der aktuellen unabhängigen Marktstudie „Industrielle Kommunikation“, die von Dipl.-Betriebswirtin Michaela Rothhöft, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachhochschule Südwestfalen, freiberuflich mit Unterstützung des VDMA-Arbeitskreises Steuerungstechnik durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Wiederholung von Studien aus den Jahren 2004, 2008 und 2013 gaben im Januar/Februar 2017 deutschlandweit knapp 300 Maschinenbauunternehmen Auskunft über das Einsatzverhalten und über zukünftige Entwicklungen in den Bereichen Industrie 4.0, Feldbus/Ethernet und Wireless. Die Verknüpfung von Automatisierungs- und IT-Netz schreitet weiter  voran: Mehr als 80% der Maschinenbauer benötigen zukünftig „Industrie 4.0“-Eigenschaften vom Automatisierungsnetz. Die größte Rolle spielen hier Plug and Play und eine einheitliche Datenbeschreibung. Jedes 4. Unternehmen rechnet aber auch mit der Anbindung an eine Private Cloud, wobei sich abzeichnet, dass OPC UA dabei eine wichtige Rolle spielen wird. Bemerkenswert bei der Industrie 4.0-Thematik ist, dass derzeit nur 37 % der Unternehmen der Security in der Maschinen-/Feldebene einen hohen Stellenwert beimessen.

Ethernet-Protokolle sind dabei, herkömmliche Feldbussysteme nach und nach abzulösen: Fast alle Maschinenbauer (96 %) arbeiten mittlerweile mit diesen Technologien. Am meisten verbreitet sind dabei PROFINET (heute 71 %/zukünftig 72%) und TCP/IP auf der Leitebene (70 %/71 %). Allerdings handelt es sich bei der Umstellung um einen langwierigen Prozess, da auch weiterhin fast 3 von 4 Unternehmen Feldbussysteme einsetzen werden. Gerade CAN- und ASi-Bus-Nutzer planen weit überwiegend auch zukünftig mit diesen Vernetzungsarten. Eine steigende Rolle nimmt Ethernet im Bereich der funktionalen Sicherheit ein, denn demnächst werden immer mehr Safety-Protokolle auf Ethernet-Basis verwendet. Die Nutzung von Funktechnologien ist in den letzten Jahren gestiegen, aber bei weitem nicht in dem Ausmaß, das vor 4 Jahren noch von den Maschinenbauern prognostiziert wurde. So planten z.B. 2013  knapp 40 % der Unternehmen die kabellose Anbindung von Bediengeräten für die Zukunft, real sind es aber heute erst 20%. Wachstumschancen sind v.a. dann gegeben, wenn die größten Bedenken der Anwender, nämlich v.a. die mangelnde Stabilität der Funkverbindung, aber auch die Störung durch andere Funksysteme, weitgehend ausgeräumt werden können.