Feine Prothesensteuerung mit Quantensensorik

Q.ANT und Fraunhofer IPA gründen Kompetenz-Zentrum für Mensch-Maschine Schnittstelle

  • März 19, 2024
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  • Dr. med. Urs Schneider (links) vom Fraunhofer IPA und Dr. rer. nat. Michael Förtsch von Q.ANT. Quelle: Fraunhofer IPA
    Dr. med. Urs Schneider (links) vom Fraunhofer IPA und Dr. rer. nat. Michael Förtsch von Q.ANT. Quelle: Fraunhofer IPA

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und das Technologieunternehmen Q.ANT haben am 7. März einen Vertrag zur Gründung des Kompetenzzentrums Mensch-Maschine-Schnittstelle unterzeichnet. Ziel der Kooperation ist es, feinste Nervensignale aus Muskelaktivitäten zu erfassen. Die daraus gewonnenen Informationen sollen interpretiert und zur Steuerung von Maschinen und Geräten genutzt werden. So könnten in Zukunft beispielsweise Handprothesen intuitiv gesteuert werden.

"Die Magnetfeldsensorik auf Basis von Quantentechnologie spielt eine wichtige Rolle für die Prothetik. Der Sensor ermöglicht die feinen Sensitivitäten, die wir für das Auslesen von Biosignalen benötigen", sagt Urs Schneider, Leiter der Biomechatronik-Forschung am Fraunhofer IPA. "Mit Q.ANT, das sich auf Quantentechnologien für Sensorik und Computing spezialisiert hat, konnten wir den richtigen Partner gewinnen."

Das Kompetenzzentrum hat seinen Sitz in Stuttgart-Vaihingen und bringt rund 15 Experten aus Forschung und Industrie zusammen.

"Wir wollen Handprothesen, wie gesunde Gliedmaßen, durch neuronale Impulse steuern. Das Fraunhofer IPA bringt ausgewiesene Expertise auf diesem Feld der Biomechatronik in unsere strategische Partnerschaft mit ein. Hieraus lassen sich komplett neuartige Anwendungen in der Medizintechnik denken. Wir gehören damit zu den Pionieren auf diesem vielversprechenden Anwendungsfeld für Quantensensorik und definieren die Mensch-Maschine-Schnittstelle neu", sagt Michael Förtsch, CEO von Q.ANT.

Beide Kooperationspartner bringen langjährige Erfahrung in die Zusammenarbeit ein: Q.ANT entwickelt seit fünf Jahren einen Magnetfeldsensor auf Basis der Quantentechnologie. Dieser zeichnet sich insbesondere durch die Kombination von Empfindlichkeit, Größe und Betrieb bei Raumtemperatur aus. Das Fraunhofer IPA kann auf mehr als 15 Jahre Expertise in Biomechatronik und Biosignalverarbeitung zurückgreifen.