Die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG fordert eine verschärfte Sicherheitsanalyse von Maschinenbauern für Maschinen und Anlagen. Nach einer Übergangsphase der alten Sicherheitsnormen zu den neuen Ende Dezember 2011 ist dies für alle Maschinenhersteller Pflicht. So muss ein Konstrukteur schon in der Planung der Maschine Kennwerte für sicherheitsrelevante Elemente einberechnen. Viele Maschinen- und Anlagenbauer haben nun ein hohes Informationsbedürfnis zur Umsetzung der neuen Normen.
Im Rahmen einer Risikoanalyse muss nach der neuen Richtlinie der Konstrukteur in einem iterativen Verfahren ermitteln, ob Sicherheitsrisiken an der geplanten Maschine bestehen. Sind Risiken an der Maschine gegeben, muss er Vorkehrungen einbauen, um diese Risiken auszuschalten.
Wann ist ein Signalgerät sicherheitsrelevant?
So können zum Beispiel Signalgeräte Teil einer solchen Sicherheitsvorkehrung sein und vor einer unmittelbaren Gefahr informieren. Zum Beispiel kann ein akustischer Summton einen Maschinenbediener rechtzeitig warnen, bevor ein Gewicht wegen ausfallenden Vakuums auf ihn herabfällt. In solch einem Fall ist das Signalgerät sicherheitsrelevant.
Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Signalgeräte an Maschinen nicht sicherheitsrelevant sind. So gibt es informative Signalanwendungen. Beispielsweise kann eine Signallampe oder ein Ton Personen darüber in Kenntnis setzen, ob ein Lager leer oder ein Prozess beendet ist.
So teilen sich die Werma Signalgeräte in sicherheitsrelevante und nicht sicherheitsrelevante Anwendungen auf. Signalgeräte, die keine Sicherheitsfunktion erfüllen, sprich, nicht sicherheitsrelevant sind, müssen nicht in die Risikoanalyse einbezogen werden.
Generell aber gilt: Alle Werma-Signalgeräte eignen sich gemäß der neuen europäischen Maschinenrichtlinie 2006/42/EC (seit 29.12.2009) sich zur Maschinensignalisierung. Dabei muss jedoch je nach Einsatzfeld eben zwischen sicherheitsrelevanten, nicht sicherheitsrelevanten und hygienisch einwandfreien Signalgeräten unterschieden werden. Im Einzelnen hierzu mehr:
1. Signaleinrichtungen in Sicherheitsanwendungen:
Nur für sicherheitsrelevante Signalgeräte gilt: Diese müssen mit einem Sicherheitswert in die Risikoanalyse der Maschine einberechnet werden. Diese Sicherheitswerte ermitteln entweder die Maschinenkonstrukteure für die einzelnen sicherheitsrelevanten Bauteile mitunter zeitaufwendig selbst oder sie bekommen sie schon vom Bauteilehersteller mitgeliefert. Bei Signalgeräten bieten bislang nur sehr wenige Hersteller den Konstrukteuren diese Sicherheitswerte als Hilfestellung.
Werma hat diese Werte vom Tüv ermitteln lassen: Die MTTFd-Werte (=MeanTime to Failure, dangerous) und den sogenannten Performance-Level. Die vom Tüv ermittelten MTTFd-Werte für ausgesuchte WERMA-Signalgeräte erreichen den höchstmöglichen Sicherheitswert (MTTFd > 100 Jahre). Der MTTFd-Wert beschreibt die statistische mittlere Betriebsdauer bis zum Ausfall.
Der Konstrukteur, der ein Signalgerät für eine Sicherheitsfunktion an seiner Maschine sucht, hat die Wahl zwischen designprämierten Signalgebern wie der Blitz-Mehrtonsirene 444, kleinen Einbausignalgeräten wie der LED-Leuchte 231 oder größeren Leuchten mit bewegten Lichteffekten sowie rein akustischen Signalgeräten wie der Sirene 584.
Auch klassische Signalsäulen mit TÜV-geprüftem MTTFd-Wert bietet das Unternehmen. Sie gibt es mit Optik und Akustik in verschiedenen Durchmessern (50 oder 70 mm).
Überwachte Signalgeräte mit höchstem PL für sicherheitsrelevante Signalisierung
Außerdem bietet Werma zwei optische Signalgeräte mit integrierter Überwachungselektronik. Sie erreichen den höchstmöglichen Perfomance Level PL "e" überhaupt (nach der Sicherheitsnorm EN ISO 13849-1). Die beiden Werma-Dauerleuchten 826 und 829 überwachen sich dank einer integrierten Elektronik selbst und bieten zwei potentialfreie Sicherheitsausgänge zum direkten Anschluss an die Steuerung. Eine teure und aufwändige externe Überwachung ist somit nicht nötig.
Die Sicherheitswerte für Signalgeräte kann der Maschinenbauer gleich in seine Risikoanalyse miteinbeziehen. Sie erleichtern seine Planung erheblich und sparen ihm Zeit. Eine komplette Liste der passenden Signalgeräte für Sicherheitsanwendungen finden Sie auf der Werma-Homepage unter www.werma.com, Stichwort "Maschinenrichtlinie".
Hilfe zur Risikoberechnung: Sistema
Eine Hilfe zur Berechnung des Maschinenrisikos ist Sistema. Das ist eine kostenlose Software des deutschen Instituts für Arbeitsschutz. Sistema kann man kostenlos auf der Homepage des Instituts für Arbeitsschutz herunterladen (www.dguv.de). Mit Hilfe dieser Software kann jeder die Sicherheit von Maschinen bewerten und bestimmen. Unter anderem hilft das Programm bei der Berechnung des sog. "Performance Levels" (PL) von Maschinen. Der Performance Level besagt, wie sicher eine Steuerung voraussichtlich ist. Auf einer Skala von "a" bis "e" bedeutet PL "a" die niedrigste geforderte Sicherheitsstufe und "e" die höchste Sicherheitsstufe. Für Sistema hat Werma eine Datenbank erstellt, in der Signalgeräte mit TÜV-geprüftem Sicherheitswert eingepflegt sind.
Sistema-Datenbank zum kostenlosen Download auf werma.com
Schnell und einfach kann der Konstrukteur ohne Registrierung die Datenbank mit allen Werma-Signalgeräten und deren Sicherheitswerte herunterladen. Unter werma.com, Stichwort "Sistema" steht sie online zum Download bereit. Die Datenbank enthält über 100 Signalgeräte von Werma.
Der Anwender kann je nach Bedarf auswählen aus rein optischen, akustischen oder optisch-akustischen kombinierten Signalgeräten mit unterschiedlichen Farben, Formen und Tönen.
Hygienisch einwandfreie Signalisierung (Nahrungsmittel- und Pharmamaschinen):
Als erster Hersteller weltweit hat Werma eine Signalsäule entwickelt, die den Richtlinien der EHEDG für hygienegerechtes Design entspricht: Mit der CleanSIGN - so heißt der optisch-akustische Signalgeber - kann der Maschinenbediener die Anforderungen der Maschinenrichtlinie leichter erfüllen. Diese fordert, dass bei Einsatz von Maschinen im Nahrungs- und Pharmabereich das Risiko einer Infektion, Krankheit oder Ansteckung ausgeschlossen ist. Die spezielle Form der CleanSIGN reduziert das Risiko einer Verunreinigung durch das Signalgerät entscheidend.
Nicht sicherheitsrelevante Anzeige- oder Warneinrichtungen:
Für normale Anzeige- und Warneinrichtungen eignen sich rundweg alle Werma-Signalgeräte. Sie erfüllen die herrschenden Vorschriften zu Sicherheitsfarben und -zeichen und können bedenkenlos eingesetzt werden. Der Maschinenbauer profitiert von einer klaren Signalisierung, einer hohen Qualität und einer langen Lebensdauer der Werma-Signalgeber.
Autorin: Cornelia Lüth, Öffentlichkeitsarbeit/Marketing bei Werma Signaltechnik, Rietheim-Weilheim