Automatisches Identifikationssystem ermittelt Warenpositionen auch im Outdoor-Bereich

Hohe Transparenz von Lagerbeständen

  • Zur genauen Standortermittlung von Staplern verfeinerten die Entwickler von IdentPro die Differential-GPS-Technik und montierten zusätzlich optische Sensoren am Fahrzeug.
    Zur genauen Standortermittlung von Staplern verfeinerten die Entwickler von IdentPro die Differential-GPS-Technik und montierten zusätzlich optische Sensoren am Fahrzeug.
  • Mit dem identPlus-System für den Outdoor-Bereich kann die Position der abgelegten Ware mit einer Genauigkeit von bis zu 40 cm nachvollzogen werden. Die Informationen übermittelt das System automatisch an ERP-Systeme und SPS.
    Mit dem identPlus-System für den Outdoor-Bereich kann die Position der abgelegten Ware mit einer Genauigkeit von bis zu 40 cm nachvollzogen werden. Die Informationen übermittelt das System automatisch an ERP-Systeme und SPS.

Ein Meter – das ist mit GPS-Systemen bei der Lokalisierung von Staplern im Außenbereich bisher das Maximum an Präzision. Während sich in Indoor-Lagern die Position der Fahrzeuge und Warenwege mittels zum Beispiel Transpondern im Boden sowie entsprechenden Antennen an den Staplern ermitteln lässt, ist diese Technik außerhalb der Halle unzuverlässig. Auch optische Systeme, die über Markierungen an Boden und Kameras am Fahrzeug funktionieren, sind für Außenlager ungeeignet. Eine neuartige Methode, die speziell für den Outdoor-Bereich entwickelt wurde und auf Differential-GPS (DGPS) basiert, stellt die IdentPro GmbH jetzt vor. Das Ortungs-System identPlus outdoor lokalisiert selbst in chaotischen Außenlagern die Position der Stapler auf bis zu 40 cm genau und übermittelt sie automatisch an beispielsweise ein Warenwirtschaftssystem. Es ist eine Weiterentwicklung der bereits seit einem Jahr verfügbaren Indoor-Lösung, die auf 10 cm genau ortet. Die exakte Lokalisierung ermöglicht eine hohe Transparenz der Lagerbestände und reduziert die Fehlerquote bei Verladungen auf ein Minimum.   „Das Problem an Outdoor-Lagern ist die fehlende Möglichkeit, Positionsmarken an der Decke installieren zu können, wie wir es in Hallen machen“, so Michael Wack, Geschäftsführer der identPro GmbH. Auch Markierungen am Boden stellen eine nur unzureichende Alternative dar, da diese oft von Personen, Waren oder Fahrzeugen abgedeckt sind oder beschädigt werden können. GPS-Systeme empfangen im Außenbereich in der Regel zwar stets ein Signal, lokalisieren aber selbst mit einem Meter Toleranz zu ungenau, so dass oftmals Fehlinformationen über den Standort der Ware die Folge sind.   Die Entwickler von IdentPro verfeinerten daher diese Funktechnik auf Grundlage von Differential-GPS, bei dem eine fest installierte Station als Referenzpunkt genommen wird. Zusätzlich ist ein eigens für das System entwickelter Sensor am Stapler montiert, der weitere Bewegungsinformationen auswertet. Auf diese Weise werden die Positionsdaten der transportierten Waren und Behälter auf bis zu 40 cm genau ermittelt. Ein Höhensensor erfasst bei der Aufnahme und beim Absetzen der Ware die aktuelle Hubmasthöhe, so dass auch gestapelte Waren sicher lokalisiert werden. Wechselt der Stapler vom Außen- in den Innenbereich, schaltet das System automatisch von der Outdoor- zur Indoor-Lokalisierung um. Das System ist herstellerunabhängig an nahezu allen Fahrzeugen nachrüstbar.   Leerfahrten werden vermieden und Wege optimal geplant  
Die genaue Ermittlung des Fahrzeugstandorts ermöglicht es, etwa über ein Leitsystem die Transportaufträge immer an den Stapler zu vergeben, der sich in unmittelbarer Nähe befindet. Leerfahrten können so vermieden und Wege optimal geplant werden. Dem Fahrer werden über das Terminal automatisch die Transportaufträge, eine Karte des Lagers mit seiner aktuellen und der Zielposition sowie die Produktinformationen angezeigt. Zugleich lässt sich auf diese Weise die Fahrtgeschwindigkeit überwachen. Auch können gesperrte Bereiche angezeigt und die Fahrzeugführer entsprechend gewarnt werden. Im Terminal werden die Positionsdaten durch die identPlus-Software verarbeitet, mit einem Zeitstempel versehen und per WLAN über konfigurierbare Schnittstellen an übergeordnete Systeme wie SAP, SQL oder eine SPS übermittelt. Zusätzlich ist eine frei zugängliche und standardisierte Programmschnittstelle (API) vorhanden.   Wenn WLAN temporär oder in bestimmten Bereichen nicht verfügbar ist, werden die Daten automatisch zwischengespeichert und bei wieder bestehender Verbindung sofort nachgereicht. Eine vollständige Abdeckung des zu überwachenden Bereichs mit WLAN ist also nicht erforderlich. Dennoch sind dort die Standorte der einzelnen Produkte jederzeit bekannt und Transportaufträge genau überprüfbar.   Genaue Standortlokalisierung ohne RFID und Barcode  
Um Produkte zu identifizieren, können am Fahrzeug RFID-Reader oder ein Barcode-Scanner montiert werden. Dank des so genannten IDEAL-Moduls lässt sich aber auch auf RFID oder Barcodes an der Ware verzichten. Stattdessen wird die Ware oder der Behälter beim ersten Aufnehmen einmalig für das identPlus-System erfasst. Anschließend protokolliert IDEAL automatisch jede Bewegung des Guts. Selbst bei einer von der Vorgabe abweichenden Lagerposition ist so einfach nachzuvollziehen, wohin die Ware gebracht wurde. Fehllieferungen sowie „verlorene“ Waren sind damit praktisch ausgeschlossen. Die intralogistische Gesamtsituation wird exakt und stets aktuell digital abgebildet.