Messeschwerpunkt liegt auf Elektrohubzylindern

Interview mit Rodriguez-Geschäftsführer Gunther Schulz

  • Rodriguez-Geschäftsführer Gunther Schulz
    Rodriguez-Geschäftsführer Gunther Schulz
  • Die neuen Elektrohubzylinder
    Die neuen Elektrohubzylinder

TR: Anfang Oktober geht in Stuttgart die Motek, internationale Messe für Montage- und Handhabungstechnik sowie Automation über die Bühne, an der Sie als Aussteller teilnehmen werden. Welche Produktneuheiten werden Sie dort präsentieren?
Schulz: Wir legen den Fokus in diesem Jahr auf unsere neuen Elektrohubzylinder. Speziell bei Hebeaufgaben punkten sie gegenüber hydraulischen und druckluftbetriebenen Antrieben durch verbesserte Steuerungsmöglichkeiten, eine höhere Präzision und eine gesteigerte Maschinenleistung. Zudem überzeugen sie mit einer hohen Lebensdauer und geringem Wartungsbedarf. Unser umfangreiches Produktprogramm mit Elektrohubzylindern in nahezu jeder Leistungsklasse bietet immer den richtigen Antrieb für industrielle, medizintechnische oder land- und bauwirtschaftliche Einsatzfälle. Neben diesem Schwerpunkt präsentieren wir aber auch unser breites Produktspektrum der Präzisionslager und unsere besondere Spezialität, die Value Added Products.

TR: Welche Bedeutung hat die Montage- und Handhabungstechnik als Branche für Rodriguez, und wie wichtig ist in diesem Zusammenhang eine Messe wie die Motek für Sie?
Schulz: Automatisierte Bewegungsabläufe erfordern immer präzisere Komponenten und komplexere Konstruktionslösungen. Zudem stammen eine große Zahl unserer Kunden und der Anwendungen für Lineartechnik aus dem Bereich der Montage- und Handhabungstechnik. Die Motek ist die wichtigste Leitmesse für diesen Bereich und damit für uns von besonderer Bedeutung. Hier treffen wir bestehende und potenzielle Kunden und erfahren in persönlichen Gesprächen viel über ihre Wünsche und Ansprüche. Zudem verzeichnen wir jährlich nach der Motek positive messbare Ergebnisse.

TR: Die Anwendungsbereiche Ihrer Produkte sind äußerst vielfältig. Welche Branchen erweisen sich derzeit als besonders konjunkturstark?
Schulz: Besonders konjunkturstark ist nach wie vor der Sondermaschinenbau - hier speziell die Druckindustrie - mit seinen Nischenprodukten. Doch auch die Nachfrage aus der Halbleiterindustrie hat in den vergangenen Monaten erfreulicherweise wieder spürbar angezogen und die Aufträge aus dem Bereich Medizintechnik bewegen sich nach wie vor auf einem gleichbleibend hohen Niveau.

TR: Sie unterteilen Ihr Produktspektrum in die vier Bereiche Präzisionslager, Lineartechnik, Automotive sowie Value Added Products. Wie verteilt sich der Umsatz Ihres Unternehmens auf diese vier Bereiche?
Schulz: Unser umsatzstärkster Bereich sind die Präzisionslager. Hier ist die Applikationsbandbreite besonders groß, weil kaum ein automatisierter Prozess ohne Wälzlager auskommt. Gleiches gilt für die Lineartechnik, die den Präzisionslagern dichtauf folgt. An dritter Stelle liegen die Automotive-Produkte. Die Umsätze aus dem Bereich Value Added Products rechnen wir je nach Applikationsbereich jeweils den o.g. Produktbereichen zu.

TR: Hinter dem Begriff 'Value Added Products' stehen kundenspezifische Komplettlösungen auf Basis Ihres Portfolios. Welche Lösungen wurden hier beispielsweise realisiert?
Schulz: Hierbei handelt es sich um kundenspezifische Komplettlösungen in den Bereichen Lineartechnik - beispielsweise für die Medizintechnik oder die Druckindustrie - oder Präzisionslager - zum Beispiel maßgeschneiderte Kugeldrehverbindungen für die Werkzeugmaschinenindustrie. Auch die Konstruktion und Fertigung von Value Added Products für applikationsspezifische Mess- und Prüfsysteme gehört bei uns zu diesem Bereich.

TR: Was würden Sie als die Hauptstärken von Rodriguez herausheben?
Schulz: Uns zeichnen sicher die Nähe zum Kunden und eine besonders hohe Flexibilität aus. Wir punkten durch schnelle Reaktionszeiten und einen beispielhaften Kundenservice.

TR: Bisher zeigt sich die deutsche Wirtschaft bemerkenswert unberührt gegenüber der Wirtschaftskrise in weiten Teilen Europas. Trifft dies auch auf Rodriguez zu, oder bemerken Sie mittlerweile eine Abkühlung?
Schulz: Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres konnten wir mit den Anfragen kaum Schritt halten. Doch zwischenzeitlich hat sich die Lage beruhigt. Auftragseingänge und Umsatz liegen inzwischen auf einem gesunden Niveau. Dennoch ist eine leichte Abkühlung in der Branche nicht von der Hand zu weisen.

TR: Wo sehen Sie kurz- und mittelfristig die größten Herausforderungen, die es im Hinblick auf Ihr Produktspektrum zu bewältigen gilt? Gibt es bestimmte Trends in den Bereichen Lager- und Lineartechnik?
Schulz: Anhand der Anfragen von Seiten unserer Kunden stellen wir fest, dass immer häufiger ganze Systemlösungen und weniger Einzelkomponenten gefragt sind. Die Kunden wünschen sich einbaufertige Komplettpakete. Diesen Trend können wir dank unserer Value Added Products bestens bedienen.

 

Daten & Fakten:

Gründung: 1984 Gründung der R.A.Rodriguez GmbH, 2008 MBO Gunther Schulz zur Rodriguez GmbH
Hauptsitz: Eschweiler, Deutschland
Anzahl der Mitarbeiter: 118 Mitarbeiter
Umsatz 2011: 33,5 Mio. Euro
Hauptproduktlinien: Präzisionslager, Lineartechnik, Automotive Komponenten, kundenspezifische Komplettlösungen (Value Added Products)