Projektstart »MUT« für KMUs

Fraunhofer-Institute helfen kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Entwicklung innovativer Ultraschallsensoren

  • Mai 18, 2021
  • 213 views
  • MEMS-Ultraschall-Array © Fraunhofer ISIT
    MEMS-Ultraschall-Array © Fraunhofer ISIT

Viele Über­wach­ungs-, Mes­sungs- und Cha­ra­kte­ri­sie­rungs­auf­ga­ben in der In­dus­trie ba­sie­ren heut­zu­ta­ge auf klas­si­schen Ul­tra­schall­sen­so­ren. Mi­kro­­me­­cha­­ni­sche Ultra­schall-Wand­ler (MUT) stel­len da­bei ei­ne inno­va­ti­ve und ef­fek­ti­ve Wei­ter­ent­wick­lung dar, die durch ih­re kom­pak­te Bau­wei­se und ih­re Leis­tungs­ef­fi­zienz neue An­wen­dungs­be­rei­che er­schlie­ßen kön­nen. Die In­ves­ti­tions­kos­ten für die Ent­wick­lung sol­cher MUTs sind für vie­le klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men (KMUs) je­doch zu hoch. Da­her ent­wickeln drei Fraun­hofer-In­sti­tu­te ge­mein­sam ei­ne An­wen­dungs­platt­form, wel­che auch KMUs den Ein­satz von MUTs er­mög­licht. Da­bei sol­len in Ko­ope­ra­tion mit In­dus­trie­part­nern ver­schie­de­ne mikro­me­cha­ni­sche Bau­ele­men­te und Pilot­pro­duk­te ent­wi­ckelt wer­den. In ei­nem ers­ten Schritt fin­den da­zu ab Juli Work­shops statt, um die gute In­te­grier­bar­keit von MUTs in be­reits be­stehen­de Sys­teme auf­zu­zei­gen.

Ob Dis­tanz­mes­sung und Mikro­posi­tio­nie­rung, Ges­ten­steue­rung und Kol­li­sions­sen­so­rik, En­dos­ko­pie und So­no­gra­phie – Ultra­schall­sen­so­ren bil­den seit Jah­ren die Ba­sis in der In­dus­trie, Medi­zin und Mo­bi­li­tät. Ak­tu­ell wer­den die­se an­wen­dungs­spe­zi­fi­schen Sen­so­ren meist durch die KMUs selbst ent­wi­ckelt und ge­fer­tigt. Der Ein­satz von mo­der­nen mikro­me­cha­nisch ba­sier­ten Ultra­schall-Ele­men­ten er­mög­licht die Rea­li­sie­rung von hoch­kom­pak­ten Sys­te­men, ein­er ge­stei­ger­ten Sen­si­ti­vi­tät so­wie ei­ner ef­fi­zien­ten Nutzung von Array­funk­tio­na­li­tä­ten wie Bild­ge­bung oder Richt­cha­rak­te­ris­tik. Zu­dem kön­nen ge­sund­heits- und um­welt­schäd­li­che Ma­te­ria­lien ver­mie­den wer­den. Dem ge­gen­über ste­hen je­doch die zu­sätz­li­chen, meist ho­hen Kos­ten für die Ent­wick­lung die­ser halb­leiter­ba­sier­ten MUTs – ei­ne oft un­über­wind­bare Hür­de für vie­le klei­ne und mitt­le­re Un­ter­neh­men. Ei­ne Al­li­anz von drei Fraun­hofer-In­sti­tu­ten wird hier Ab­hil­fe schaf­fen.

»Gemein­sam mit dem Fraun­hofer-In­sti­tut für Si­li­zium­tech­no­lo­gie ISIT und dem Fraun­hofer-In­sti­tut für Elek­tro­ni­sche Nano­sys­teme ENAS wol­len wir ei­ne MUT-Platt­form auf­bauen. Durch ei­nen mo­du­la­ren An­satz kön­nen wir da­mit schnell und ef­fi­zient in­no­va­ti­ve Ul­tra­schall­sys­te­me an spe­zi­fi­sche An­wen­dun­gen an­pas­sen und ent­wi­ckeln«, er­klärt Jörg Ame­lung vom Fraun­hofer-In­sti­tut für Pho­to­ni­sche Mikro­sys­teme IPMS. Rea­li­siert durch eine För­de­rung der Fraun­hofer-Ge­sell­schaft rich­tet sich das Pro­jekt spe­ziell an klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men, wo­durch ei­ne schnelle und ef­fi­zien­te Rea­li­sie­rung von inno­va­ti­ven und mo­der­nen Ultra­schall­lö­sun­gen auch für KMUs mög­lich wird. »Durch die Bün­de­lung un­se­rer Kom­pe­ten­zen schaf­fen wir ei­ne wir­kungs­vol­le Al­li­anz, wel­che nicht nur durch ihr Tech­no­lo­gie­port­fo­lio für ei­nen brei­ten An­wen­dungs­be­reich sorgt, son­dern auch über die In­fra­struk­tur für ei­ne Pi­lot­fer­ti­gung in ei­ge­nen Rein­räu­men ver­fügt«, so Jörg Ame­lung wei­ter. »Damit wird die Lü­cke zwi­schen aka­de­mi­scher For­schung und in­dus­t­riel­ler Ent­wi­ck­lung ge­schlos­sen und den KMUs ein at­trak­ti­ves Ge­samt­an­ge­bot auch für klei­ne­re Stück­zah­len of­fe­riert.«

Erste Work­shops »Mikro­me­cha­ni­scher Ultra­schall für KMU – von der Tech­no­lo­gie zur An­wen­dung«

Im Rah­men des Auf­baus der MUT-Platt­form sol­len vor­ran­gig drei zen­tra­le KMU-For­schungs­fel­der, die Pro­duk­tions­tech­no­lo­gie, die Mensch-Ma­schi­ne-In­ter­ak­tion und die Me­di­zin­tech­nik, ad­res­siert wer­den. »Wir glau­ben, dass die we­sent­li­chen Merk­male von MUTs, Mi­ni­a­tur­i­sie­rung, ver­bes­ser­te Sen­si­ti­vi­tät von Ultra­schall­ele­men­ten und Array­funk­tio­na­li­tät, hier ei­nen deut­li­chen Mehr­wert schaf­fen«, er­klärt Dr. Fabian Lofink, Lei­ter des Ge­schäfts­felds »MEMS-An­wen­dun­gen« am Fraun­hofer ISIT. Um mög­li­chen Part­nern die Tech­no­lo­gien, Mo­du­le und Sys­te­me vor­zu­stel­len, so­wie die Ent­wick­lungs­dienst­leis­tungen der MUT-Platt­form da­zu­le­gen, wer­den ab Ju­li 2021 Work­shops mit in­te­res­sier­ten KMUs statt­fin­den. »Da­rauf auf­bau­end wol­len wir in­ter­essier­ten KMU-Part­nern an­bie­ten, für ih­re Pro­duk­te ge­mein­sam po­ten­ziel­le Chan­cen und An­for­de­rungs­pro­fi­le für MUTs ab­lei­ten, wel­che dann die Grund­lage für wei­ter­füh­ren­de Mach­bar­keits­stu­dien und ge­mein­sa­me Ent­wick­lungs­pro­jek­te le­gen.« Ziel ist es, ei­ne gute In­te­grier­bar­keit der MUTs in be­reits be­stehen­de Sys­teme auf­zu­zei­gen und die­se auch für KMUs di­rekt ein­setz­bar zu ma­chen.

Inter­essier­te klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men kön­nen sich für den ers­ten Work­shop am 1. Juli 2021, 14 – 17 Uhr, un­ter dem Link https://s.fhg.de/KMUworkshop an­mel­den.
 

Haftungsausschluss: Die von TIM Global Media veröffentlichten Inhalte, einschließlich Texte, Bilder und Videos, werden entweder intern erstellt oder mit Zustimmung der Lieferanten bzw. Hersteller bereitgestellt. Die Lieferanten bzw. Hersteller gewährleisten, dass ihre Materialien keine Rechte Dritter verletzen, und erklären sich bereit, TIM Global Media von allen damit verbundenen Ansprüchen freizustellen.

Teilen mit: