Maximale Performance auf minimalem Bauraum

Kompaktes Ansteuermodul für elektromagnetische Bremsen

  • In vielen Anwendungen spielen elektrische Antriebe in kompakter Bauform und mit hoher Leistungsdichte eine wichtige Rolle
    In vielen Anwendungen spielen elektrische Antriebe in kompakter Bauform und mit hoher Leistungsdichte eine wichtige Rolle
  • Vergleich zu konventionellen Bauformen: Höhere Leistungsdichte bei deutlich niedrigerem Preis.
    Vergleich zu konventionellen Bauformen: Höhere Leistungsdichte bei deutlich niedrigerem Preis.

Da der Trend nicht nur in der Antriebstechnik zu kompakten Bauformen geht, sind heute in vielen Anwendungen elektrische Antriebe mit hoher Leistungsdichte gefragt. Gleichzeitig spielt aber auch die Integration elektronischer Baugruppen eine wesentliche Rolle; die kompakten Antriebe sollen zusätzlich möglichst „intelligent“ sein. Dies kann sich allerdings kritisch auf den Temperaturhaushalt in kompakten Applikationen auswirken.

Elektromagnetische, bei Ruhestrom gelüftete Bremsen sind ideale Sicherheitsbremsen, wenn bewegte Massen oder Lasten im Stillstand gehalten werden müssen. Bei Stromausfall oder bei Versagen der Energieversorgung, z.B. durch Leitungsbruch, wird das System sicher gestoppt. Die Funktionsweise basiert prinzipiell auf einfachen physikalischen Zusammenhängen. Im energielosen Zustand ist die Bremse geschlossen. Fließt Strom durch die Spule, baut sich ein Magnetfeld auf, das die Ankerscheibe anzieht und so den Rotor freigibt. Das heißt im Umkehrschluss, wenn nicht gebremst wird, verbraucht die Bremse Energie und erzeugt Wärme. Diese Wärmeentwicklung ist immer dann kritisch, wenn die Leistungsdichte im Vordergrund steht oder auch temperaturempfindliche Elektronik im Antrieb integriert werden soll. Je kompakter der Bauraum ist, desto mehr verschärft sich die Problematik. Daher sollten die Komponenten im Antrieb möglichst wenig Wärme erzeugen.

Weniger Wärme, mehr Leistung und optimierte Schaltzeit

Der Bremsenspezialist Kendrion hat auf diese Anforderungen reagiert und speziell für elektromagnetische Aktoren die Ansteuermodule der „Slim Collection“ entwickelt. Sie werden als PWM-Modul für Servomotoren sowie als Übererregungs-, Brücken- oder Einweggleichricher für Asynchronmotoren angeboten und eignen sich für Bremsen bis ca. 225 W Halte- bzw. 450 W Schaltleistung. Zum schnellen und kraftvollen Einschalten kann zeitbegrenzt die volle Schaltspannung zur Verfügung gestellt werden, was die Öffnungszeit verkürzt. Danach schaltet die Elektronik microcontroller-gesteuert auf einen variablen Wert herunter. Diese Absenkung der Haltespannung durch die neuen Ansteuermodule führt zu einer Energieeinsparung von bis zu 75% im Normalbetrieb des Motors. Der Wärmehaushalt des gesamten Antriebs wird dadurch deutlich entspannt.

Beim Abschalten oder Ausfall der Eingangsspannung wird durch einen integrierten Spannungssensor initiiert, dass die elektronische Ausgangsspannung abgeschaltet wird. Die Bremse schaltet dadurch schneller, fällt ein und kann mit reduziertem Nachlaufweg die Applikation sicher zum Stillstand bringen. Gleichzeitig werden durch induktive Lasten entstehende hohe Abschaltspannungen im Modul auf zulässige Werte begrenzt. Um beim PWM-Modul ein sauberes Signal im Dauerbetrieb zu erhalten, ist eine Freilaufdiode über der Bremse notwendig. Beim Abschalten der Stromzufuhr wird auf einen Varistor umgeschaltet. Dies ermöglicht im Vergleich zu konventionellen Lösungen deutlich schnellere Schließzeiten.

Innovative Fertigungstechnologie 

Hinzu kommen weitere Eigenschaften, die dem Anwender einen Mehrwert liefern. Die Ansteuermodule beanspruchen beispielsweise deutlich weniger Platz als am Markt vorhandene Lösungen. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. So werden ausschließlich modernste, hochintegrierte Mikroelektronik- und Leistungsbauteile, also kleine SMD-Bauteile verwendet, die sich automatisiert bestücken lassen. Letzteres gilt sogar für die Anschlussklemme. Somit können alle Bauteile mit dem Reflow-Verfahren gelötet werden, was den gesamten Produktionsprozess deutlich optimiert und verkürzt. Dadurch lassen sich auch kleine Losgrößen zu geringen Kosten produzieren.

Die komplette Elektronik des Ansteuermoduls ist somit auf einer Leiterplatte untergebracht, die anschließend im Niederdruckverfahren mit bis zu 150 °C temperaturbeständigem Kunststoff umspritzt wird. Dieses aus der Steckertechnologie bekannte Hot-Melt-Verfahren lässt sich dank der Verfügbarkeit hochtemperaturfester Kunststoffe nun auch für die Leistungselektronik nutzen. Der Kunststoff sorgt für gute Wärmeableitung und schützt die Bauteile gegen Vibration, Schock und widrige Umgebungsbedingungen. Ein zusätzliches Gehäuse ist daher nicht notwendig, was sich ebenfalls bei den Kosten, beim Platzbedarf und auch beim Installationsaufwand positiv bemerkbar macht: Das lediglich 60 x 24 x 13 mm kleine Modul findet antriebsnah oder im Klemmenkasten kleiner und mittlerer Motoren problemlos Platz und wird mit nur einer zentralen Schraube befestigt. Die Schneidklemme erleichtert den Anschluss der Bremse am Modul. Die Zuleitung der Bremse kann werkzeuglos befestigt werden, dadurch ist ein Anschrauben nicht mehr erforderlich. Darüber hinaus bietet die innovative Fertigungstechnologie noch einen weiteren Vorteil: Kundenspezifische Bauformen sind dank geringer Werkzeugkosten auch für kleine Stückzahlen umsetzbar.

Kendrion ist der erste Anbieter, der diese Fertigungstechnologien für Ansteuermodule einsetzt. Welche Vorteile sich dadurch für den Anwender ergeben, lässt sich mit wenigen Worten auf den Punkt bringen: kompakte Bauform, hohe Leistungsdichte, einfache Montage und günstiger Preis.