VDMA-Prognose: Industrielle Bildverarbeitung „Made in Germany“ wächst 2022 um 8 Prozent

VDMA legt zur Vision neue Marktstudie "Machine Vision in Europe" vor

  • Oktober 5, 2022
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    VDMA-Prognose: Industrielle Bildverarbeitung „Made in Germany“ wächst 2022 um 8 Prozent

Die Industrielle Bildverarbeitung in Deutschland wird 2022 voraussichtlich einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro erzielen, was einem Plus von 8 % im Vergleich mit 2021 entspricht. Die stärkste Nachfrage kommt aus dem Ausland. Das berichtet die VDMA Fachabteilung Machine Vision anlässlich der Eröffnung der Fachmesse VISION 2022 in Stuttgart.

„Die industrielle Bildverarbeitung ist im internationalen Automatisierungswettlauf eine Schlüsselkomponente für die Betriebe“, sagt Mark Williamson, Vorsitzender des Vorstands der VDMA Fachabteilung Machine Vision. „Das spiegelt sich in den Absatzzahlen eindrucksvoll wider: Die Nachfrage nach Bildverarbeitungskomponenten und -systemen entwickelte sich 2021 stärker als erwartet und stieg in Deutschland um 16 Prozent auf einen Branchenumsatz von 3,1 Milliarden Euro. Die weiteren Wachstumsaussichten sind trotz der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit für die kommenden Jahre positiv.“

VDMA-Marktstudie 2022 “Machine Vision in Europe”

Die deutschen Hersteller industrieller Bildverarbeitung erzielten im vergangenen Jahr 97 Prozent ihrer Umsätze in den beiden Segmenten „Komponenten“ (50 Prozent) und „Systeme“ (47 Prozent). Die Exportquote dieser Geschäftszweige ist hoch:

66 Prozent des Umsatzes mit Komponenten wird von den deutschen Bildverarbeitungsherstellern im Ausland erwirtschaftet: Die Ausfuhren in asiatische Länder trugen hier mit 30 Prozent zum Umsatz im Jahr 2021 bei – stärkster Einzelmarkt war China mit einem Marktanteil von 56 Prozent am Asienexport. Die Ausfuhren ins Reich der Mitte stiegen 2021 um 20 Prozent. Größter Wachstumsmarkt in der Region war Indien mit plus 89 Prozent. Die Ausfuhren nach Nordamerika wuchsen 2021 um 15 Prozent. Die Exporte in andere europäische Länder trugen 22 Prozent zum Umsatz bei. Der Umsatz in Europa insgesamt wuchs um 15 Prozent.

Die Hersteller von Bildverarbeitungssystemen erzielten 74 Prozent ihres Umsatzes auf Auslandsmärkten. Die asiatischen Länder trugen 33 Prozent zum Umsatz bei – die Ausfuhren stiegen 2021 um 22 Prozent. Das Chinageschäft machte 38 Prozent der Asienexporte aus und stieg um 16 Prozent. Größter Wachstumsmarkt war auch in diesem Segment Indien mit einem Zuwachs von 20 Prozent. Die Exporte in das europäische Ausland trugen mit 24 Prozent zum Umsatz bei. Die Erholung des europäischen Marktes schlägt sich in den Büchern mit einem Umsatzanstieg von 22 Prozent nieder. Auf die Ausfuhren nach Amerika entfielen 16 Prozent des Umsatzes. Die meisten dieser Exporte hatten das Ziel Nordamerika (95 Prozent). Der Umsatz stieg hier 2021 um 23 Prozent. Die Exporte nach Süd- und Mittelamerika konnten sich von ihrem Einbruch im Jahr 2020 – ein Rückgang um 63 Prozent – erholen und stiegen um 62 Prozent an.

Marktanteile: Branchen und Anwendungen

Das produzierende Gewerbe ist die größte Kundenbranche der industriellen Bildverarbeitung aus Deutschland und kommt auf einen Marktanteil von rund 60 Prozent. Bei den Anwendungsfeldern von Bildverarbeitungskomponenten und -systemen verzeichnen Objekterkennung (21 Prozent) und Qualitätskontrolle (20 Prozent) die größten Marktanteile.