Weltweit erstes akkreditiertes omlox-Prüflabor in Lemgo

Die PROFIBUS Nutzerorganisation bestätigt die Erfüllung aller technischen und organisatorischen Voraussetzungen zur Konformitätsprüfung von Komponenten durch das Fraunhofer IOSB-INA

  • Januar 9, 2024
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  • Mitglieder des omlox-Teams am Fraunhofer IOSB-INA
    Mitglieder des omlox-Teams am Fraunhofer IOSB-INA

Der Technologiestandard omlox bietet eine technologie- und herstellerunabhängige Bereitstellung von Lokalisierungsinformationen in Produktionsumgebungen und wird von der PROFIBUS Nutzerorganisation e.V.  betreut. Verschiedene Lokalisierungstechnologien wie z. B. Ultrabreitbandfunk (kurz UWB, welcher bei Lokalisierungssystemen aufgrund seiner Robustheit weit verbreitet ist), 5G, RFID, QR-Codes oder GPS können in einem omlox-System gemeinsam und mit einheitlichen Schnittstellen genutzt werden. Außerdem gewährleistet der Standard, dass sogenannte omlox-Satelliten (Bestandteile der Lokalisierungsinfrastruktur in einem Gebäude) mit den omlox-Tags (Geräte, die über Signale lokalisiert werden) herstellerunabhängig interagieren können. 

Durch seine Eigenschaften gilt omlox in Fachkreisen als wegweisender Lokalisierungsstandard mit Schlüsselfunktionen für die fortschreitende Digitalisierung in der Industrie und Logistik. Durch den konsequenten Einsatz der Technologie lassen sich industrielle Prozesse Optimieren und die Effizienz steigern. 

Beispiele hierfür sind das Tracking von Produkten, Werkzeugen, Aufträgen, Fahrzeugen und Personen, die automatische Buchung und Dokumentation von Prozessfortschritten, ortsbezogene Information und Steuerung von Maschinen oder die Positionserfassung autonomer Transporteinheiten. Ein besonderer Schwerpunkt von omlox liegt auf sicherheitsrelevanten Anwendungen, insbesondere im Bereich des Alleinarbeiterschutzes in der Prozessindustrie. Die präzise Lokalisierung von Mitarbeitern ermöglicht es Unternehmen, schnell auf potenzielle Gefahren zu reagieren und die Sicherheit der Arbeitsumgebung zu erhöhen.

Zertifizierung von omlox-Komponenten

Da der omlox-Standard eine herstellerunabhängige Technologie ist und die Komponenten (Hardware und Software) verschiedener Hersteller miteinander funktionieren müssen, wird deren Konformität mit dem Standard geprüft, um für Anwender eine hohe Systemqualität und Nutzbarkeit gewährleisten zu können. 

Im weltweit ersten Prüflabor am Fraunhofer IOSB-INA (Institutsteil für industrielle Automation INA, des Fraunhofer IOSB, Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung) in Lemgo wird diese Konformität ab sofort getestet und bestätigt, damit Komponenten eine omlox-Zertifizierung erhalten können.

Die Fraunhofer-Experten sind auch in den omlox-Gremien an der aktiven Weiterentwicklung des Standards durch die Entwicklung der Testspezifikationen, Durchführen von Interoperabilitätstests oder die Umsetzung und Analyse von Use-Cases beteiligt. Des weiteren werden neue Ansätze wie z. B. die Realisierung von Anwendungen mit der Anforderung an funktionale Sicherheit oder die Lokalisierung von Personen und Assets mit Videosystemen und Sensordecken erforscht.

omlox-Partner-Netzwerk

Der omlox Standard wird von Unternehmen und Vereinen wie z. B. der Firma Trumpf, Flowcate und SynchronicIT sowie der PROFIBUS Nutzerorganisation vorangetrieben. Darüber hinaus beteiligen sich auch Unternehmen, wie z. B. AWS (globaler Cloud Computing Anbieter), T-Systems (Herstellerübergreifender Digitaldienstleister), Sick AG (Anbieter sensorbasierter Lösungen), Pepperl+Fuchs oder die Siemens AG. Das Fraunhofer-Institut in Lemgo freut sich darauf, nun als Partner mit dem neuen Labor einen Beitrag leisten zu können.