Flexible und kostengünstige Roboter für Automatisierungsaufgaben in kleinen und mittelständischen Unternehmen

Ein Interview zu den Potenzialen der Kollaborativen Leichtbau-Robotik mit Helmut Schmid, Geschäftsführer der Universal Robots (Germany) GmbH und General Manager Western Europe.

  • Helmut Schmid, Geschäftsführer der Universal Robots (Germany) GmbH
    Helmut Schmid, Geschäftsführer der Universal Robots (Germany) GmbH
  • Flexible und kostengünstige Roboter für Automatisierungsaufgaben in kleinen und mittelständischen Unternehmen
    Flexible und kostengünstige Roboter für Automatisierungsaufgaben in kleinen und mittelständischen Unternehmen
  • Flexible und kostengünstige Roboter für Automatisierungsaufgaben in kleinen und mittelständischen Unternehmen
    Flexible und kostengünstige Roboter für Automatisierungsaufgaben in kleinen und mittelständischen Unternehmen

IEN D-A-CH: Herr Schmid, können Sie uns bitte kurz Ihr Produkt-Portfolio vorstellen?
H. Schmid: Universal Robots stellt kollaborierende Leichtbauroboter in drei verschiedenen Ausführungen her. UR3, UR5 und UR10 sind jeweils nach ihrer Tragkraft in Kilogramm benannt und stellen als leicht zu programmierende, flexible und kostengünstige Roboter die ideale Lösung für die Automatisierung vor allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen dar. Die UR-Produkte gewährleisten nach abgeschlossener Risikobeurteilung eine sichere Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ohne oder nur mit minimaler Schutzumhausung und sind daher für die Mensch-Roboter-Kollaboration bestens geeignet. Dabei zeichnen sie sich besonders durch ihre einfache Einrichtung aus, für die keinerlei Programmier-Vorkenntnisse benötigt werden.

IEN D-A-CH: Wie kommt ein potentieller Kunde zu einem einsatzfähigen Gerät für seine Anwendung? Woher kann er z.B. Greifer oder Sensoren beziehen?
H. Schmid:
Neben den drei kollaborierenden Roboterarmen bietet UR mit Universal Robots+ ein einzigartiges Ökosystem. Alle dort verfügbaren Produkte, wie etwa Greifer, Sensoren, Kameras oder Software, sind von Universal Robots getestet und speziell für den Gebrauch mit UR-Robotern ausgelegt. So wird eine unkomplizierte Einrichtung, zuverlässiger Betrieb, eine reibungslose Benutzerführung und eine einfache Programmierung für die komplette Applikation gewährleistet. Der virtuelle Showroom von Universal Robots+ präsentiert inzwischen bereits über 60 Peripherie-Produkte für die unterschiedlichsten Bedarfe. Das Ergebnis ist eine nahtlose, reibungslose und risikoarme Integration jeder möglichen Anwendung.

IEN D-A-CH: Welche Unterstützung gibt es für Kunden bei der Umsetzung neuer Projekte, wenn sein Roboter neue Funktionen übernehmen soll?
H. Schmid:
Universal Robots arbeitet mit einem zertifizierten Partnernetzwerk, das jedem Kunden Ansprechpartner zur technischen Betreuung und Integration in seiner Nähe zur Verfügung stellt. Diese Partner werden regelmäßig geschult und trainiert und können den Kunden somit die bestmögliche Unterstützung in der Umsetzung ihrer Projekte bieten. Bei der Universal Robots (Germany) GmbH bieten wir an unserem Standort in München ebenfalls Trainings und technische Unterstützung für Endnutzer als Second Level Support an. Zusätzlich sind die UR+ Produkte bereits so konzipiert, dass sie nach einfacher Plug-and-Play Methode zu verwenden sind. Der Entwicklungs- und Integrationsaufwand wird somit reduziert, sodass bei einem Funktionswechsel möglicherweise gar nicht mehr viel Unterstützung von einem der Partner benötigt wird. Die meisten unserer Endkunden sind dank der intuitiven Handhabung von Roboter und Peripherie bereits nach einer kurzen Einarbeitungszeit so versiert im Umgang mit den Robotern, dass sie sie problemlos und schnell selbst für neue Funktionen umrüsten können.

IEN D-A-CH: Können Sie uns kurz ein oder zwei typische Anwendungsbeispiele skizzieren?
H. Schmid:
Prinzipiell kann jede repetitive Tätigkeit mit einer Nutzlast bis 10kg von UR- Robotern ausgeführt werden. Beliebte Einsatzgebiete finden sich in den Branchen Elektronik, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Automotive und Pharma. Typische Applikationen umfassen hier zum Beispiel Pick- and-Place, Montage, Verpackung, Kommissionierung, Kleben/Dosieren sowie Qualitätskontrolle und Produkttests. Die UR-Roboter sind allerdings wirklich universell einsetzbar und ermöglichen in jedem Anwendungsfall eine maßgeschneiderte Lösung. So haben wir mit beyerdynamic beispielsweise einen Kunden, der UR-Roboter zur Beschichtung von Lautsprechermembranen einsetzt. Ein UR5 platziert dabei einen Kopfhörerlautsprecher auf einem Drehmotor, während ein UR3 mit integrierter Sprühpistole ein Dispersionsmedium aufträgt. Bei einem weiteren Anwendungsbeispiel unserer Kunden, der Hofmann Glastechnik GmbH, setzt ein Glashersteller zwei kollaborierende Roboter zur Maschinenbestückung ein. Mit Hilfe der UR-Roboter wird hier zudem noch die Qualität der Glaskomponenten verbessert sowie der Fertigungsprozess stabilisiert. Diese Beispiele zeigen: Die Anwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie die produzierende Branche selbst.

IEN D-A-CH: Wie lange dauert es Ihrer Erfahrung nach ungefähr von der Projektidee eines Kunden bis zur Inbetriebnahme?
H. Schmid:
Die eben genannte universelle Einsetzbarkeit führt zu den vielfältigsten Anwendungsmöglichkeiten der UR-Roboter. Die Implementierungsdauer hängt dabei natürlich von der Art der Anwendung und ihrer technischen Komplexität ab. Sie kann von sechs Wochen bis zu neun Monaten variieren.

IEN D-A-CH: Auf welchen Kostenrahmen muss sich ein Kunde einstellen? Wie sieht es mit der Amortisationszeit bei typischen Projekten aus?
H. Schmid:
Wie auch schon bei der Implementierungsdauer, kommt es bei den Kosten stark auf die Anwendung an, zu der die UR-Roboter eingesetzt werden. Die durchschnittliche Amortisationszeit liegt zwischen sechs und neun Monaten, weshalb sich UR-Roboter auch gerade für mittelständische Unternehmen anbieten. Die schnellste Amortisationszeit, die wir vermelden können, liegt bei beeindruckenden 34 Tagen.

IEN D-A-CH: Vielen Dank für das Gespräch.