„Unser Wachstum verteilen wir auf drei Standbeine“

Interview mit Rollon-Geschäftsführer Rüdiger Knevels

  • Rollon-Geschäftsführer Rüdiger Knevels bei der Pressekonferenz anlässlich der Einweihung des neuen Firmenstandortes in Düsseldorf-Benrath
    Rollon-Geschäftsführer Rüdiger Knevels bei der Pressekonferenz anlässlich der Einweihung des neuen Firmenstandortes in Düsseldorf-Benrath
  • Luftaufnahme des neuen Standortes
    Luftaufnahme des neuen Standortes
  • Showroom im Eingangsbereich der Firmenzentrale
    Showroom im Eingangsbereich der Firmenzentrale

TR: Herr Knevels, Sie sind kürzlich mit Ihrem Unternehmen von Ratingen nach Düsseldorf-Benrath umgezogen. Worin liegen die Vorteile des neuen Firmenstandortes?
Knevels: In erster Linie in den fast verdoppelten Kapazitäten. Das ist die perfekte Basis um unser Umsatzwachstum weiter voranzutreiben. Die Flexibilität bei kundenspezifischen Lösungen und sehr kurzen Lieferzeiten wird damit weiter verbessert. Aber auch das Flair eines neuen Gebäudes, perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt, gefällt uns extrem gut. Für die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter gab es einen sehr wichtigen Schritt nach vorne.

TR: Im Jahre 2012 setzte Rollon 24,1 Millionen Euro um, in diesem Jahr rechnen Sie mit 26 Millionen Euro. In Ihrem Business-Plan streben Sie bis 2017 einen Umsatz von 36 Millionen Euro an, mithin eine Steigerung um rund 50 Prozent. Wie soll dieses Wachstum erreicht werden?
Knevels: Das Wachstum werden wir auf 3 Standbeinen verteilen. Flexible, kundenspezifische Lösungen, neue Anwendungsmärkte und Neuprodukte. In allen drei Bereichen sind die notwendigen Grundlagen für Wachstum bereits geschaffen. Insbesondere das weiter optimierte und technisch hochwertige Programm der Linearachsen birgt ein enormes Potential.

TR: Der deutschen Wirtschaft geht es relativ gut, und auch auf europäischer Ebene war zuletzt ein leichtes Aufatmen zu vernehmen. Trotzdem zeigen sich Verbände wie z.B. der VDMA eher skeptisch. Wie sieht es gegenwärtig in Ihrer Branche, der Lineartechnik, aus?
Knevels: In unserer Branche sind die Umsätze leicht rückläufig. Nur durch neue Projekte und neue Anwendungsfelder ist dies zu kompensieren. Da sind wir auch in diesem Jahr sehr gut unterwegs und erwarten ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 %. Die vorsichtige Betrachtung des VDMA auch für unsere Branche teile ich allerdings absolut.

TR: Während der Pressekonferenz zur Einweihung des neuen Firmenstandortes sprachen Sie von Rollons breiter Kundenbasis. Welche Märkte bedienen Sie mit Ihrer Lineartechnik?
Knevels: Das ist sicherlich eine der Besonderheiten unseres Unternehmens. Wir sind in allen wichtigen Industriezweigen zu Hause und haben uns strategisch im Bereich des Transportwesens konzentriert. Dort gibt es viele Applikationen bei denen unsere außergewöhnlichen Produkteigenschaften und/oder unsere hohe Bereitschaft für kundenspezifische Produktentwicklung gefragt ist.

TR: Gibt es neue Märkte, die Sie gegenwärtig noch nicht bedienen, die Sie aber als zukunftsträchtig erachten?
Knevels: Ja, die gibt es. Da wir aber dort noch an unseren Alleinstellungsmerkmalen arbeiten und Produktentwicklung betreiben, möchte ich diese heute noch nicht nennen. Dabei sprechen wir über spezielle Industriezweige wie auch über regionale Märkte. Für letzteres spricht schon unsere Firmengründung in China, die in den nächsten Tagen vollzogen sein wird.

TR: Worin sehen Sie die besonderen Stärken Ihres Unternehmens?
Knevels: Wir sind unbürokratisch organisiert. Unsere Stärke ist die Flexibilität und Schnelligkeit bei allen Entscheidungsprozessen. Wir sehen den allumfassenden Kundenservice als oberstes Ziel. Schauen wir in die Evolution der Tierwelt. Nicht die größten und stärksten haben überlebt sondern die anpassungsfähigsten. Wir passen uns jederzeit den neuen Anforderungen unserer Kunden an und das ist der Grund, warum wir bereits 35 % unseres Umsatzes mit kundenspezifischen Produkten realisieren.

TR: In Kürze beginnt in Stuttgart die Motek, internationale Leitmesse im Bereich der Montage- und Handhabungstechnik, an der Rollon als Aussteller teilnimmt. Was werden die Highlights an Ihrem Messestand sein?
Knevels: Wir werden neben einigen Neuprodukten insbesondere die weitere Verschmelzung unserer Geschäftsbereiche Linearführungen und Systemlösungen präsentieren. Wir arbeiten weiterhin sehr intensiv daran unsere Kunden als Komplettanbieter für lineare Lösungen bedienen zu können. Das wird auf einem deutlich vergrößerten Messestand sichtbar. Wir freuen uns schon sehr auf die Messe und den Besuch unserer Kunden bzw. zukünftigen Kunden.

TR: Welche technologischen Herausforderungen sehen Sie in naher Zukunft auf Sie zukommen?
Knevels: Es gibt diverse technologische Entwicklungen in der verschiedenen Industriezweigen. Die für uns momentan wichtigste Entwicklung ist allerdings der Trend zur Lieferung kompletter Baugruppen durch den Linearführungshersteller. Unsere Kunden fordern immer häufiger den Schritt von der reinen Komponente zur Systemlösung oder Baugruppe. Darauf sind wir bestens vorbereitet.