Beep!

Turcks „Backplane Ethernet Extension Protocol“, kurz Beep, bindet bis zu 33 I/O-Module mit nur einer IP-Adresse in Profinet-, Ethernet/IP- und Modbus-TCP-Netzwerke ein

  • Dank Beep reicht eine einzige IP-Adresse, um bis zu 33 I/O-Module in Ethernet-Netze einzubinden
    Dank Beep reicht eine einzige IP-Adresse, um bis zu 33 I/O-Module in Ethernet-Netze einzubinden
  • TBEN-S für den Einsatz bei mittlerer bis kleiner I/O-Dichte wie z. B. in Roboter-Applikationen
    TBEN-S für den Einsatz bei mittlerer bis kleiner I/O-Dichte wie z. B. in Roboter-Applikationen
  • Beep ist standsrdmäßig auf allen TBEN-L, TBEN-S und FEN20-Modulen verfügbar
    Beep ist standsrdmäßig auf allen TBEN-L, TBEN-S und FEN20-Modulen verfügbar

Die Industrie steht täglich neuen Herausforderungen gegenüber. Mit der Lösung eines Problems eröffnen sich zumeist neue Anforderungen, die erfüllt werden wollen. Die Entwicklung von Turcks Beep-Technologie fußt auf eben jenem Prinzip. Mit der Einführung seiner Gerätefamilien TBEN-S und TBEN-L präsentierte Turck autarke Feldbusmodule, die jedes für sich mit einer einzelnen IP-Adresse im Netzwerk adressiert werden können. Eine sinnvolle Innovation, denn der Kunde spart sich dadurch die Kosten für zusätzliche Feldbus-Koppler und kann auf proprietäre Subbus-Strukturen verzichten. Insbesondere bei Anwendungen mit mittlerer bis kleiner I/O-Dichte, wie beispielsweise auf Robotern, findet man keine effizientere I/O-Lösung. 

Doch in sehr großen Netzwerken mit vielen Teilnehmern kann die direkte Feldbusanbindung zum Nachteil werden. In solchen Anlagen können IP-Adressen rar werden. Außerdem ist die Anzahl der Verbindungen, die Steuerungen verwalten können, begrenzt. Um dieses Problem zu lösen, entwickelte Turck das neue „Backplane Ethernet Extension Protocol“. Mit Beep lassen sich bis zu 33 Block-I/O-Module und maximal 480 Byte Prozessdaten als Ethernet-Subnetz zusammenfassen. Ein solches Subnetz benötigt nur eine IP-Adresse und kommuniziert über eine einzige Verbindung mit der Steuerung. Unabhängig davon, ob es sich um ein Profinet-, Ethernet/IP- oder Modbus-TCP-Netzwerk handelt.

Beep vereinfacht Kommunikation 

In einem solchen Beep-Netzwerk agiert ein Modul als Master, während die anderen bis zu 32 Module als Slave fungieren. Anwender profitieren gleich doppelt: Zum einen müssen sie keine speziellen Gateways mit proprietärer Verkabelung anschaffen, um Subnetze zu etablieren und IP-Adressen zu reduzieren. Denn jedes Block-I/O-Modul kann entweder als Beep-Master oder -Slave verwendet werden. Zum anderen kann der Anwender durch die Reduktion seiner IP-Adressen I/O-Netzwerke mit hoher Dichte bilden und diese mit kostengünstigen Steuerungen mit einer kleineren Zahl von unterstützen Verbindungen anbinden

Ein weiterer Vorteil ist, dass Beep mit allen gängigen Ethernet-Komponenten funktioniert. Auch die Konfiguration ist dank integriertem Webserver denkbar einfach. Der Anwender definiert dabei das erste Gerät der Leitung als Beep-Master, die anderen erhalten dadurch automatisch ihre Zuteilung als Slave. Dabei speichert der Master alle Parameter der Gerätekonfiguration. Sollte also ein Slave auf Grund eines Defekts oder aus anderen Gründen ausgetauscht werden müssen, kann dies einfach per Drop-in erfolgen. Dies reduziert nicht nur die Ausfallzeiten, sondern auch die Ausfallkosten. Der neu eingesetzte Slave wird automatisch vom Beep-Master erkannt und mit den entsprechenden Parametern versorgt. Eine erneute manuelle Konfiguration ist nicht notwendig. 

Bei der Konfiguration ist zu beachten, dass ein Beep-Netzwerk immer in einer Linientopologie installiert werden muss. Dabei hat der Beep-Master stets eine statische IP-Adresse, wohingegen den Beep-Slaves keine IP-Adressen zugewiesen sind. Mehrere Beep-Netzwerke können auch hintereinander in einer Linie betrieben werden. Ihre Konfiguration funktioniert nach demselben Prinzip: Master – Slave – … – Master – Slave. Sogar der Mischbetrieb von Beep-Netzwerken und Geräten anderer Hersteller ist problemlos möglich.

Anwender profitieren von großem Produkt-Portfolio

Beep ist als Firmware-Update für alle Turck-Multiprotokoll-Module der Reihen TBEN-S und TBEN-L sowie auf den FEN20-Modulen verfügbar. Turcks TBEN-L-Module zählen zu den Klassikern unter den IP67-Block-I/Os. Neben Modulen mit normalen I/O-Schnittstellenumfasst die TBEN-L-Reihe auch IO-Link-Master, Profisafe- und Ethernet/IP-CIPSafety-sowie RFID-Interfaces.

Mit der TBEN-L-PLC bietet Turck auch eine vollwertige IP67-Steuerung auf Codesys-3-Basis an. Durch ihr robustes Gehäuse und die hohe Schutzart eignet sich diese Produktfamilie insbesondere für die Automobil-Branche sowie für die Logistik und den Maschinenbau.

Während das TBEN-L dort zum Einsatz kommt, wo extrem robuste Geräte mit hohen Schutzarten benötigt werden, überzeugt das FEN20-Modul durch das genaue Gegenteil. Mit dem FEN20 bietet Turck seinen Kunden eines der kleinsten Block-I/O-Module zum Einbau im Schaltschrank an. Es zeichnet sich insbesondere in dezentralen Anwendungen mit wenigen I/O-Punkten aus. Aufgrund seiner extrem kompakten Abmessungen ist das FEN20 auch ideal zum Nachrüsten von Ethernet-Funktionalität in bestehenden Schaltschränken und kleinen Schaltkästen geeignet.

Umfangreiche Einsatzmöglichkeiten Turcks TBEN-S-Produktfamilie vereint die Vorteile von TBEN-L und FEN20. Durch das vollvergossene Gehäuse und den erweiterten Schutzbereich ist es robust und entspricht den Schutzklassen IP65/67 und IP69K. Mit diesen Zertifizierungen folgt die TBEN-SReihe Turcks Strategie „Raus aus dem Schaltschrank“. Die ultrakompakte I/O-Modul-Familie eignet sich zudem für Einsatzbereiche mit geringem Platz.

Wie die anderen Beep-fähigen Block-Module sind die Module der TBEN-S-Familie Multiprotokollfähig und unterstützen damit die drei gängigen Ethernet-Protokolle. Die Detektion des jeweiligen Protokolls erfolgt dabei komplett automatisch. Somit können unden die Module problemlos an unterschiedliche Steuerungssysteme anschließen. Insbesondere global agierende Unternehmen profitieren von dieser Eigenschaft. 

Turcks I/O-Module unterstützen bereits heute den lesenden Zugriff über Modbus TCP parallel zur Steuerungsverbindung. Über diesen Weg können HMIs und Leitsysteme, aber auch Edge-Gateways und Cloud-Systeme, auf sämtliche Prozesswerte zugreifen. Natürlich wird im Hintergrund bereits an modernen Protokollen wie OPC-UA und MQTT gearbeitet. Außerdem wirkt Turck aktiv bei der Standardisierung entsprechender Profile in der IO-Link Community mit.