Höchster Umsatz der Unternehmensgeschichte

ifm electronic beklagt Ingenieurmangel in Deutschland

  • März 15, 2012
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    Höchster Umsatz der Unternehmensgeschichte

2011 war für ifm electronic ein Rekordjahr. Mit 570 Mio. Euro konnte der führende Hersteller von Sensor-und Automatisierungstechnik den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte verbuchen. Das entspricht einer Steigerung von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzrendite beträgt knapp acht Prozent bei weltweit 4300 Beschäftigten.
Erstmals legte der familiengeführte Mittelstandskonzern im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz am Firmensitz in Essen die aktuellen Unternehmenskennzahlen vor. Und die sind nach Aussage des geschäftsführenden Gesellschafters Michael Marhofer seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1969 nahezu konstant von zweistelligen Wachstumsraten geprägt. Lediglich im weltweiten Krisenjahr 2009 brachen die Umsätze ein. Durch antizyklische Investitionen in Vertrieb und Entwicklung konnte dies aber bereits im darauffolgenden Jahr wieder wett gemacht werden.
In 2018 will das Unternehmen laut Michael Marhofer die Marke von einer Milliarde Euro Umsatz erreichen. Voraussetzung dafür ist allerdings die erfolgreiche Rekrutierung von weiteren Ingenieuren. "Denn für ein Technologieunternehmen wie ifm electronic gilt: ohne Entwickler, keine Innovationen, und ohne Innovationen keine Entwicklung", so Marhofer. "Wir suchen am Standort Deutschland aktuell über 100 Ingenieure für 250 Entwicklungsprojekte. Aber der Bewerber-Markt ist nahezu leergefegt. Das bremst unser Wachstum ungemein."
Der anhaltende Ingenieurmangel in Deutschland hat bereits dazu geführt, dass das Unternehmen im letzten Jahr weitere Entwicklungs- und Fertigungsstandorte in den USA, Singapur und Polen aufgebaut hat. Insgesamt wurden 39,2 Mio. Euro in den Um- und Ausbau von Standorten investiert. Von den neuen Entwicklungsstandorten verspricht sich das jüngst als "Top Arbeitgeber 2012" ausgezeichnete Unternehmen einen Zugang zum Ingenieursnachwuchs in diesen Ländern. "Mit USA, Singapur und Polen haben wir uns für Standorte entschieden, die ein großes Potenzial an gut ausgebildeten Ingenieuren verfügen. Unser neuer polnischer Standort Opole ist zum Beispiel in direkter Nähe zu einer der großen Technischen Universitäten des Landes."
Für 2012 plant Marhofer eine weitere Umsatzsteigerung auf 620 Mio. Euro. Dafür werden bis 2013 noch einmal 100 Mio. Euro am Standort Deutschland investiert. 30 Mio. Euro steckt das Unternehmen allein in den neu gegründeten Geschäftsbereich ifm automotive. Hier ist das Unternehmen bereits als Hersteller und Lieferant von Keyless-Entry-Systemen und automatischen Heckklappenöffnungen bei verschiedenen Automobilunternehmen gelistet. Großes Marktpotenzial sieht Marhofer in der Umfelderkennung durch 3D-Kameras: "Hier wird sich im Automobilbereich in den nächsten Jahren sehr viel bewegen, und wir sind als der führende Technologieentwickler ganz vorne mit dabei."