Positive Entwicklung der September-Zahlen

Auftragseingang des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland entwickelt sich positiv gegenüber Vormonat, auf das Jahr gesehen 15 Prozent Minus

  • November 4, 2020
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    Positive Entwicklung der September-Zahlen

„Das Vorjahresniveau wurde zwar noch um real 10 Prozent unterschritten. Die Inlandsorders verzeichneten jedoch erstmals seit Januar dieses Jahres wieder einen Zuwachs“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. Das Orderplus von 4 Prozent im Inland hängt allerdings auch mit einem schwachen Vergleichsmonat im Vorjahr zusammen. Bei den Auslandsorders war das Bild gegenläufig; sie sanken aufgrund eines starken Basiseffekts um 16 Prozent zum Vorjahr. „Die Auftragslage hat sich zuletzt aufgehellt, aber Rückschläge sind angesichts einer zunehmenden Verunsicherung der Investoren wegen der steigenden Infektionszahlen nicht auszuschließen“, erläuterte der VDMA-Chefvolkswirt.

In den ersten neun Monate des Jahres (Januar bis September 2020) resultierte ein reales Minus von 15 Prozent in den Auftragsbüchern des Maschinen- und Anlagenbaus. Darin spiegeln sich sowohl der gute Start ins Jahr als auch die anschließenden heftigen Corona-Verwerfungen wider. Das erste Quartal hatte die mittelständische Maschinenbauindustrie mit einem kleinen Bestellrückgang von 2 Prozent abgeschlossen, im zweiten Quartal schlug dann ein Minus von 30 Prozent zu Buche. „Die Unternehmen kämpfen um jeden Auftrag. Der Tiefpunkt wurde im dritten Quartal eindeutig überwunden – vorerst. Wichtig ist, dass die Regierung ihre Hilfsprogramme noch stärker durch langfristige, Innovationen und Investitionen fördernde Maßnahmen ergänzt und sich zum Beispiel den Forderungen nach Steuererhöhungen eindeutig widersetzt“, forderte Wiechers.

Im Drei-Monats-Zeitraum Juli bis September 2020 sank der Auftragseingang um real 14 Prozent zum Vorjahr. Aus dem Inland kamen 10 Prozent weniger Bestellungen, die Auslandsaufträge blieben um 16 Prozent unter ihrem Vorjahresniveau. Dabei schrumpften die Orders aus den Euro-Ländern um 16 Prozent, aus den Nicht-Euro-Länder wurden 17 Prozent weniger Bestellungen verbucht.