Additive FDM-Technologie für den Einsatz in der Automobilindustrie

3D-Druck ermöglicht die kosteneffektive und schnelle Produktion von hochwertigen kundenspezifischen Bauteilen mit ESD-Standard.

  • Stefan Kammann vor dem Fortus 450mc 3D-Drucker im ADaM Competence Center mit einer 3D-gedruckten, ESD-konformen Klebevorrichtung.
    Stefan Kammann vor dem Fortus 450mc 3D-Drucker im ADaM Competence Center mit einer 3D-gedruckten, ESD-konformen Klebevorrichtung.
  • Der 3D-gedruckte Röntgenleiter gewährleistet, dass Autosensoren bei der Produktion an ihrem Platz bleiben und dass das Produkt reproduzierbar ist.
    Der 3D-gedruckte Röntgenleiter gewährleistet, dass Autosensoren bei der Produktion an ihrem Platz bleiben und dass das Produkt reproduzierbar ist.
  • Die ESD-konforme Klebevorrichtung für eine Anzeigebaugruppe ermöglicht bei Continental eine sichere Handhabung von Elektronikteilen.
    Die ESD-konforme Klebevorrichtung für eine Anzeigebaugruppe ermöglicht bei Continental eine sichere Handhabung von Elektronikteilen.

Die Continental AG, bekannt als einer der weltweit führenden Reifenhersteller, bietet über die Division Continental Engineering Services (CES) verschiedene Lösungen für den Mobilitätssektor an, darunter die Produktion von Automobilteilen, Konnektivität, automatisiertes Fahren und Mobilitätsdienstleistungen. Kosteneffektivität und Schnelligkeit sind der Schlüssel zu seinem Produktionserfolg, und das hat das Unternehmen auf den effektiven Einsatz der additiven Fertigung gebracht. 

Continental verfügt über ein eigenes Additive Design and Manufacturing (ADaM) Competence Center. Sowohl interne als auch externe Kunden erhalten hier verschiedenste additiv gefertigte Muster, mechanische Bauteile und Lösungen für Serienfertigungen mit Baugruppen aus Metall oder Plastik. Das Herzstück des ADaM Competence Center von Continental ist der industrietaugliche, FDM-basierte Stratasys Fortus 450mc 3D-Drucker. Dieser stellt Endbauteile, Prototypen und – vor allem – Werkzeuge und Vorrichtungen für firmeneigene Produktionsmaschinen her.

Individuelle Bauteile aus modernen Materialien herstellen 

Entscheidend für die Produktionskapazitäten des Unternehmens sind verschiedene spezialisierte additive Fertigungsmaterialien, mit denen das Team individuelle Lösungen für die Fertigungslinie herstellen kann – vor allem ULTEM™ 9085 Resin und ESD-konforme ABSESD7 von Stratasys. 

„In unserem Competence Center wählen wir sorgfältig hochleistungsfähige, additive Fertigungstechnologien aus, damit wir möglichst viele Anwendungsmöglichkeiten haben”, erläutert Stefan Kammann, Head of Samples and Mechanical Solutions, Continental Engineering Services. „Die Fortus 450mc sticht in unserem Portfolio hervor, weil wir dadurch Zugang zu hochspezialisierten Materialien erhalten, mit denen wir die Anforderungen anspruchsvoller Produktionsanwendungen in unserem Werk erfüllen können. Er ist sogar unser einziger 3D-Drucker, der in kürzester Zeit ESD-konforme Produktionsteile herstellen kann.”

Bei der Herstellung von Automobilteilen und -lösungen für Kunden arbeitet Continental Engineering Services mit einer Vielzahl von elektronischen Bauteilen und Komponenten in der Fertigung. Antistatische Eigenschaften sind daher für alle Maschinenteile, die mit elektronischen Komponenten in Kontakt kommen, von größter Bedeutung. Es verhindert statische Entladungen, die Produkte beschädigen, ihre Leistung beeinträchtigen oder sogar zu einer Explosion oder einem Brand führen können. Für die vielen Werkzeuge und Vorrichtungen, die bei Continental im eigenen Haus hergestellt werden, erfüllt das Material ABS-ESD7 die notwendigen Normen für elektrostatische Entladung beim Umgang mit empfindlichen elektronischen Bauteilen - und bietet gleichzeitig Haltbarkeit und Stabilität.

Eine dieser Anwendungen sind Autoanzeigen. „Die Klebevorrichtung für die Autoanzeige können wir per 3D-Druck aus dem Material ABS-ESD7 von Stratasys fertigen. So verfügen wir über eine schnelle, sichere und ESD-konforme, betriebsinterne Lösung, die individuell angepasst werden kann”, sagt Kammann. „Dies gewährleistet nicht nur eine kontinuierlich schnelle Produktion, sondern zeigt auch, wie wir nach der besten Technologie suchen, um die Fertigungsprobleme zu lösen, mit denen wir konfrontiert werden.”

Für Continental ist die Produktionsgeschwindigkeit der Fortus 450mc ein wertvoller Zugewinn, um den Prozess zu beschleunigen und eine kontinuierliche Automobilproduktion zu gewährleisten. Werkzeuge und Bauteile können bei Bedarf innerhalb weniger Stunden produziert werden – das Team kann Druckaufträge so einstellen, dass sie über Nacht ausgeführt werden und man am nächsten Morgen fertige Bauteile in der Hand hat. Auf diese Weise kann Continental insgesamt sehr viel flexibler produzieren, vor allem bei Ersatzteilen.

„Mit der Fortus 450mc sind wir in der Lage, schnell Ersatzproduktionswerkzeuge und -bauteile aus Hochleistungsthermoplasten herzustellen, welche die gleiche Leistung erbringen, die wir von einem traditionell hergestellten Äquivalent erwarten würden“, sagt Kammann. „Wichtig ist, dass dadurch langwierige Fertigungszeiten im Zusammenhang mit traditionell hergestellten Werkzeugen vermieden und kostspielige Maschinenausfallzeiten, die mit dem Warten auf Ersatzteile verbunden sind, umgangen werden. Stattdessen können wir eine kontinuierliche Produktion sicherstellen und haben geringe oder gar keine Maschinenausfallzeiten.” 

Yann Rageul, Head of Manufacturing Business Unit, EMEA und Asien bei Stratasys meint hierzu: „Die aktuelle globale Konjunkturlage ist weiterhin problematisch. Additive Fertigung spielt eine Schlüsselrolle bei der dringend erforderlichen Leistungsfähigkeit des Produktentwicklungsprozesses von Unternehmen. 

Inzwischen sind immer mehr Materialien verfügbar. Hersteller können hierdurch die hohen Anforderungen anspruchsvoller herkömmlicher Produktionsanwendungen erfüllen und den Prozess um weitere Anpassungsvorteile ergänzen. Es ist schön, zu sehen, dass Unternehmen wie Continental additive Fertigung in ihrem Betrieb nutzen, um Produktionsprobleme zu überwinden und dabei sicherstellen, dass für Kunden die Servicequalität bestehen bleibt. Aus strategischer Sicht ist dies für unsere Kunden und die meisten Unternehmen im Moment unerlässlich.”