Leben auf Eismonden?

Rohde & Schwarz unterstützt JUICE-Expedition der Europäischen Weltraumorganisation

  • Dezember 5, 2017
  • 4523 views
  • © Airbus
    © Airbus

JUICE ist eine von Airbus geleitete Deep-Space-Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA zu den Eismonden des Jupiters. Sie soll die Atmosphäre und Magnetosphäre der Monde erkunden und untersuchen, ob sich unter den dicken Eispanzern des Mondes Ganymed Ozeane aus Wasser befinden, die als Lebensraum geeignet wären. 

Tiefenmessung per Radar

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Radarantenne RIME (Radar for Icy Moons Exploration). Diese ist für den Frequenzbereich von 7,5 bis 10,5 MHz ausgelegt. Die niedrige Frequenz ist nötig, um die Oberfläche der Jupitermonde bis in eine Tiefe von neun Kilometer zu durchdringen. Die RIME-Antenne wurde nun einer Testreihe unterzogen. Ziel war es, die Simulationsdaten der Antenne zu verifizieren und das Antennendiagramm unter Bedingungen zu messen, die denen an Bord der Sonde entsprechen. Rohde & Schwarz hat für die Testreihe zwei R&S ESR EMI Test Receiver zur Verfügung gestellt, um das Strahlungsdiagramm der Antenne zu vermessen. Uwe Körber, Vertrieb Geschäftsbereich Messtechnik bei Rohde & Schwarz, erklärt: „Nachdem wir die Messaufgabe analysiert hatten, wurde schnell klar, dass ein einfacher Spektrumanalysator diese Aufgabe nicht schnell genug erledigen kann und stattdessen ein Echtzeit-Spektrumanalysator zum Einsatz kommen muss. Aufgrund der unbekannten Umgebungsbedingungen der Messung entschieden wir uns für zwei R&S ESR, da diese zusätzlich über eine Vorselektion verfügen.“ 

Durchgeführt wurden die Messungen auf einem Flugplatz in der Nähe des deutschen Airbus-Standorts Friedrichshafen. Dort wurde die 16,6 Meter lange Antenne des RIME-Instruments in verschiedenen Flugkonfigurationen getestet. Ein Hubschrauber hob dabei eine Nachbildung der Raumsonde, ein so genanntes Mock-up, in eine Höhe von bis zu 320 Metern. Im Mock-up war unter anderem auch der Sender untergebracht. Am Boden befanden sich die beiden Messempfänger mit jeweils einer HF-Empfangsantenne. Der Hubschrauber mit dem Mock-up flog um die beiden Stationen, um die notwendigen Daten zur Berechnung des Antennendiagramms aufzunehmen. Die Rohdaten der Messung stellte Rohde & Schwarz der ESA zur Verfügung.