Vernetzung in der industriellen Produktion

Verbesserung von Produktivität und Energieeffizienz

  • Thomas Schott, Leiter Factory Automation bei Siemens
    Thomas Schott, Leiter Factory Automation bei Siemens
  • Energiemanagementsystem Simatic B.Data
    Energiemanagementsystem Simatic B.Data
  • RFID-System mit IO-Link-Schnittstelle
    RFID-System mit IO-Link-Schnittstelle
  • Frequenzumrichter Sinamics G120D mit Positionierfähigkeit
    Frequenzumrichter Sinamics G120D mit Positionierfähigkeit

Auf der Hannover Messe 2012 präsentiert Siemens Lösungen für die wachsende Vernetzung in der industriellen Produktion. "Moderne Industrieunternehmen wollen relevante Informationen über ihre gesamte Wertschöpfung verknüpfen, um produktiver und effizienter zu werden. Als führender Anbieter von Industriesoftware und Produktionstechnik sind wir wie kein zweites Unternehmen in der Lage, diese Anforderung zu erfüllen und eine nachhaltige Produktion zu prägen", sagte Ralf-Michael Franke, CEO der Siemens-Division Drive Technologies, bei der Vorpressekonferenz des Unternehmens zur diesjährigen Hannover Messe. Gemäß dem Siemens-Motto 'Connecting Productivity and Efficiency' wird der Industrieausrüster dort demonstrieren, wie seine Kunden ihre ökonomischen und ökologischen Ziele erreichen können. Die wesentlichen Hebel für Siemens, um die Produktivität und Effizienz seiner Kunden gleichermaßen steigern zu können, seien Industriesoftware, fundierte Branchenexpertise und umfassende Serviceangebote über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

"Wer den Herausforderungen der Produktion erst in der laufenden Fertigung begegnet, kann die Einspar- und Verbesserungspotenziale nur unzureichend ausschöpfen", erklärte Thomas Schott, Leiter Factory Automation bei Siemens. "Mit unserem kompletten Portfolio erschließen wir schon im Produktdesign und in der Produktionsplanung erhebliches Potenzial zur Verbesserung von Produktivität und Energieeffizienz." Hierzu setzt Siemens auf integrierte Technologien, die den gesamten Wertschöpfungsprozess vom Produktdesign über die Produktion und Wartung inklusive der entsprechenden Dienstleistungen abdecken.

Erweitertes Energiemanagement
Eine Lösung im Hinblick auf eine erhöhte Energieeinsparung ist das modulare und branchenneutrale Energiemanagementsystem Simatic B.Data. Dieses hat der Anbieter mit neuen Funktionen ausgestattet und für Windows 7 (64 Bit) freigegeben. Die neue Version Simatic B.Data V5.3 bietet ein Energiemanagement-Dashboard, mit dem Energiemengen und -kosten übersichtlich tabellarisch und grafisch dargestellt werden. Auch Simatic powerrate, das Energiemanagement-Add-on für das Visualisierungssystem Simatic WinCC und Leitsystem Simatic PCS 7, ist in neuer Version 4.0 SP1 für Windows 7 (64 Bit) freigegeben. Mit neuem APL(Advance Process Library)-Design fügt sich Simatic powerrate jetzt nahtlos in die Benutzeroberfläche des Leitsystems ein.

Kompakt-CPU mit Profinet-Kommunikation
Die Kompakt-CPU Simatic S7-1215C erweitert das Produktportfolio der Simatic S7-1200-Controller im oberen Leistungsbereich. Der Anwenderspeicher ist mit 100 Kilobyte doppelt beziehungsweise vierfach so groß wie bei den bestehenden Geräten. Zusätzlich verfügt die neue CPU über eine zweite Profinet-Schnittstelle, zwei analoge Ausgänge sowie schnelle Ausgänge zur Ansteuerung von bis zu vier Schrittmotoren. Auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit wurde erhöht: Zum Beispiel beträgt die Boolesche Ausführungszeit 0,085 Mikrosekunden pro Operation. Die neue CPU Simatic S7-1215C bietet dem Anwender vierzehn digitale Eingänge, zehn digitale Ausgänge, zwei analoge Eingänge und zwei analoge Ausgänge. Das Grundgerät gibt es, wie die anderen CPU, in den drei Ausführungsvarianten DC/DC/DC, AC/DC/Relais und DC/DC/Relais.

RFID-System mit IO-Link
Im Zusammenhang mit einer verbesserten Vernetzung und Kommunikation erweitert Siemens sein RFID-System Simatic RF200 um drei Geräte mit der Schnittstelle IO-Link. Die neuen Reader lassen sich über diese Schnittstelle besonders einfach in Maschinen oder Anlagen implementieren und so Anwendungen um ein Identifikationssystem erweitern. IO-Link ist ein herstellerübergreifender Standard, über den sich Schaltgeräte und Sensoren einheitlich via Punkt-zu-Punkt-Verbindung an die Steuerungsebene anbinden lassen. Gleichzeitig können auf diesem Wege Prozess-, Parameter- und Diagnosedaten übertragen werden.

Eine neue Generation von RFID-Readern des UHF-Systems RF600 wurde hingegen mit neuen Funktionen für den Einsatz in der industriellen Produktion optimiert. Die neuen Funktionen stellen einen robusten Betrieb sicher, auch wenn mehrere RFID-Reader dicht nebeneinander eingesetzt werden. Aufgrund neuer Algorithmen können die Reader zudem Datenträger selbst in einem funktechnisch schwierigen Umfeld gezielt erfassen sowie zuverlässig auslesen und beschreiben. Damit wird das UHF-System von Siemens den besonderen Herausforderungen gerecht, vor die das Fertigungsumfeld funkbasierte Systeme mit hohen Reichweiten stellt.

Frequenzumrichter mit Positionierfunktionalität
Im Bereich Antriebstechnik präsentiert der Automatisierer die zweite Generation des dezentralen Frequenzumrichters Sinamics G120D. Dieser verfügt ab sofort über Positionierfunktionalität und zeichnet sich durch erweiterte Sicherheitsfunktionen sowie sichere Ein- und Ausgänge aus. Die Anzahl der I/Os wurde zudem um analoge Eingänge ergänzt. Der Umrichter kommt für anspruchsvolle fördertechnische und prozessnahe Applikationen im industriellen Umfeld zum Einsatz. Laut Anbieter ist er der einzige dezentrale Umrichter auf dem Markt, der positionieren und Energie rückspeisen kann, zum Beispiel für Hubapplikationen.

Sicherheitsfunktion bei Motion-Control-Antriebssystem
Das modulare Antriebssystem Sinamics S120 von Siemens verfügt ab sofort über die neue Safety-Integrated-Funktion SLP (Safely Limited Position). Sie ermöglicht die Überwachung von Bereichsgrenzen in Positionieranwendungen, Handlingsystemen und weiteren Motion-Control-Anwendungen ohne Einsatz zusätzlicher Hardware-Endschalter. Schäden an Mensch und Maschine werden somit verhindert.