IEN D-A-CH: Könnten Sie uns die Hintergründe der Entscheidung der Deutschen Messe erläutern, die Hannover Messe auf Juli zu verschieben?
McCormack: Für Organisatoren von Veranstaltungen, geht es immer in erster Linie darum, sicherzustellen, dass alle Teilnehmer sicher sind und dass die richtigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Als Veranstalter standen wir seit Beginn des neuen Jahres, als das Bewusstsein für den Corona-Virus anstieg, in regelmäßigem Kontakt mit den Behörden hier in Hannover und Niedersachsen. Wir haben auch einen Beirat, der sich aus Politikern und Behörden dieser Region zusammensetzt, und einen Ausstellerbeirat, dessen Mitglieder große Unternehmen und Aussteller der Hannover Messe sind. Zuerst schien es nicht, als ob Corona einen solchen Einfluss auf Europa haben würde. Aber als die Ausbrüche in Europa zunahmen, kam die Situation an den Punkt, an dem die Gesundheitsbehörden uns im Wesentlichen empfahlen, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen im Gesundheitswesen zu beachten, wie z. B. die Installation von Temperaturmessstationen am Eingang des Messegeländes. Wir hätten alle Teilnehmer, also alle Aussteller, alle Besucher und alle Dienstleister für die Ausstellung überprüfen müssen, um sicherzustellen, dass sie entweder das Coronavirus nicht hatten, es nicht in sich trugen oder mit niemandem in Kontakt waren, der das Virus hatte. Das war etwas, das wir in so kurzer Zeit nicht leisten konnten. Deshalb haben wir nach vielen Diskussionen mit verschiedenen Personen und Institutionen beschlossen, dass es am besten wäre, die Veranstaltung zu verschieben, aber nicht abzusagen.
IEN D-A-CH: Wie war die Reaktion der Aussteller auf die Verschiebung?
McCormack: Die überwältigende Rückmeldung war, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben und sie rechtzeitig und richtig kommuniziert haben. Natürlich müssen wir noch abwarten, wie viele Unternehmen ihre Präsenz im Juli bestätigen werden. Einige von ihnen haben bereits in den sozialen Medien erklärt, dass sie im Juli dabei sein werden, aber bei 5500 erwarteten Ausstellern wird es ein wenig dauern, bis wir wirklich alles klären und sehen, wie viele Unternehmen im Juli dabei sein werden.
IEN D-A-CH: Welche positiven Auswirkungen kann die Terminverschiebung sowohl für Besucher als auch für Aussteller bringen?
B. McCormack: Wir denken, der Hauptvorteil bzw. der positive Aspekt wird sein, dass nach fast einem halben Jahr Stillstand in der industriellen Geschäftswelt mit vielen Veranstaltungen, Konferenzen und Geschäftsreisen, die abgesagt wurden - im Grunde genommen alle Networking- und Diskussionsmöglichkeiten - bis zum Juli die Menschen hungrig sein werden, sich zu treffen, um zu diskutieren, was es Neues gibt und zu sehen, was sie vielleicht verpasst haben. Das Wichtigste wird sein, wieder ins Geschäft zu kommen, und der Juli ist der frühestmögliche Zeitpunkt, um hier in Hannover zusammenzukommen und das Geschäft wieder in Gang zu bringen.
IEN D-A-CH: Wir hoffen, dass Sie mit dem Ausblick Recht behalten und freuen uns auf Hannover im Sommer. Vielen Dank für die Informationen.