Intelligente Kunststofflösungen für die Steigerung der Anlagenverfügbarkeit und die Sicherung der Prozesskonformität

Sys­te­me für die Zu­stands­über­wa­chung und Lö­sun­gen für die vor­aus­schau­en­de War­tung sor­gen da­für, dass die War­tung plan­bar wird und sich un­ge­plan­te Aus­fäl­le recht­zei­tig ver­hin­dern las­sen. Da­bei sind Sys­te­me für die Zu­stands­über­wa­chung, wie i.Sen­se von igus, die ers­te Ent­wick­lungs­stu­fe. Die vor­aus­schau­en­de War­tung, wie das igus i.Cee Sys­tem, ist die nächs­te Stu­fe zur Rea­li­sie­rung ei­nes um­fas­sen­den In­stand­hal­tungs­kon­zep­tes.

  • Für einen weiteren Abgleich der Messdaten mit den realen Bedingungen sorgen Abrieb- und Verschleißsensoren, die in den verwendeten igus Produkten zusätzlich ein- oder angebaut werden. (© igus GmbH)
    Für einen weiteren Abgleich der Messdaten mit den realen Bedingungen sorgen Abrieb- und Verschleißsensoren, die in den verwendeten igus Produkten zusätzlich ein- oder angebaut werden. (© igus GmbH)
  • Die Nutzer können entscheiden, ob Daten nur lokal im Firmennetzwerk verarbeitet werden oder eine Übermittlung in die Cloud erfolgt. (© igus GmbH)
    Die Nutzer können entscheiden, ob Daten nur lokal im Firmennetzwerk verarbeitet werden oder eine Übermittlung in die Cloud erfolgt. (© igus GmbH)
  • Für einen weiteren Abgleich der Messdaten mit den realen Bedingungen sorgen Abrieb- und Verschleißsensoren, die in den verwendeten igus Produkten zusätzlich ein- oder angebaut werden. (© igus GmbH)
    Für einen weiteren Abgleich der Messdaten mit den realen Bedingungen sorgen Abrieb- und Verschleißsensoren, die in den verwendeten igus Produkten zusätzlich ein- oder angebaut werden. (© igus GmbH)

Bei der klas­si­schen vor­aus­schau­en­den War­tung er­folgt ein Aus­tausch von be­weg­li­chen Kom­po­nen­ten wie En­er­gie­ket­ten­sys­te­men oder Gleit­la­gern in ei­nem re­gel­mä­ßi­gen Ab­stand, der oft kür­zer ist als die ver­mu­te­te Le­bens­dau­er. Das aber heißt: die Kom­po­nen­ten wer­den aus­ge­tauscht, wenn sie noch ein­satz­fä­hig sind. Wer­den sie je­doch erst kurz vor dem Er­rei­chen des tat­säch­li­chen Le­bens­en­des aus­ge­tauscht, lässt sich die Nut­zungs­dau­er deut­lich ver­län­gern, häu­fig so­gar ver­dop­peln. Das hal­biert dann die Kos­ten und re­du­ziert den War­tungs­auf­wand – oh­ne Ein­schrän­kung bei der Aus­fall­si­cher­heit. Hier lohnt es sich al­so vor­aus­schau­en­de in­tel­li­gen­te War­tungs­sys­te­me ein­zu­set­zen, die mit IoT ar­bei­ten. Sie über­wa­chen den Zu­stand der Kom­po­nen­ten und ma­chen gleich­zei­tig ei­ne Le­bens­dau­er­vor­her­sa­ge im Be­trieb. Soll­te es noch vor Er­rei­chen des spe­zi­fi­schen Le­bens­en­des zu Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten kom­men (z. B. durch ei­ne Ha­va­rie oder den Ein­trag von Ver­un­rei­ni­gun­gen), kann das Sys­tem die­se Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten er­ken­nen und ei­ne Warn­mel­dung aus­ge­ben. Der An­wen­der ist dann in der La­ge, den un­ge­wöhn­li­chen Be­triebs­zu­stand zu be­sei­ti­gen, be­vor grö­ße­re Schä­den auf­tre­ten. 

War­tungs- und In­stand­hal­tungs­auf­wand mi­ni­mie­ren 

Bei gro­ßen En­er­gie­ket­ten­sys­te­men ist die Ein­hal­tung der War­tungs­an­wei­sun­gen es­sen­zi­ell für ei­ne ma­xi­ma­le Le­bens­dau­er. Das so­ge­nann­te i.Cee Sys­tem von igus er­in­nert den Kun­den zum Bei­spiel an an­ste­hen­de In­spek­tio­nen oder War­tungs­ar­bei­ten, ähn­lich wie bei ei­nem Au­to. Die­se In­for­ma­tio­nen er­fol­gen nut­zungs­ab­hän­gig, so­dass bei ge­rin­ge­rer Nut­zung auch län­ge­re War­tungs­in­ter­val­le mög­lich sind und Kos­ten ein­ge­spart wer­den kön­nen. Das gilt eben­so für Gleit­la­ger­an­wen­dun­gen. Hier ver­hin­dert das Ein­hal­ten der War­tungs­an­wei­sun­gen kos­ten­in­ten­si­ve Be­schä­di­gun­gen an Wel­len oder am La­ger­sitz. Im­mer mehr Pro­duk­ti­ons­be­trie­be er­ken­nen die Ein­spar­po­ten­tia­le durch die Ver­net­zung von Ma­schi­nen und Ma­schi­nen­kom­po­nen­ten auf der Da­ten- und IT-Ebe­ne, bis hin zur un­ter­neh­mens­über­grei­fen­den Ver­net­zung durch über­grei­fen­de Stan­dards wie OPC UA. 

Hier er­ge­ben sich wei­te­re (Kos­ten-) Vor­tei­le bei der Nut­zung von En­er­gie­ket­ten- und Gleit­la­ger­sys­te­men mit „ein­ge­bau­ter“ vor­aus­schau­en­der War­tung. Al­le Sen­sor­da­ten – z. B. die Be­rech­nun­gen der in­di­vi­du­el­len Le­bens­dau­er und die dar­aus re­sul­tie­ren­de Alar­mie­rung – kön­nen an über­ge­ord­ne­te IT-Sys­te­me wei­ter­ge­ge­ben und dort aus­ge­wer­tet oder do­ku­men­tiert wer­den. Das be­trifft z. B. Ma­nage­ment Exe­cu­ti­on Sys­te­me (MES), Ze­ro-Down­ti­me-Sys­te­me (ZDT) und Soft­ware für die un­ter­neh­mens­wei­te In­stand­hal­tung.

In­tel­li­gen­te „Preven­ti­ve Main­ten­an­ce“ – mit i.Cee

Als in­tel­li­gen­tes „Preven­ti­ve Main­ten­an­ce“-Sys­tem be­steht i.Cee aus drei Ebe­nen: Sen­so­rik, Hard­ware und Da­ten­samm­lung/-aus­wer­tung. Im Zen­trum des Sys­tems steht die Soft­ware. Sie schafft die Vor­aus­set­zung für ei­ne in­tel­li­gen­te, zu­stands­ba­sier­te und in­di­vi­du­el­le der Le­bens­dau­er­be­rech­nung und kon­ti­nu­ier­li­chen Über­wa­chung ei­ner En­er­gie­ket­te oder auch ei­nes Gleit­la­ger­sys­tems. Die i.Cee Soft­ware be­rech­net die Le­bens­dau­er der Po­ly­mer-Kom­po­nen­te auf der Ba­sis der tat­säch­li­chen Be­an­spru­chung. Das funk­tio­niert wie folgt: Beim Start des Be­triebs bzw. der Soft­ware wird die Le­bens­dau­er mit den Al­go­rith­men des ak­tu­el­len On­line-Le­bens­dau­er­rech­ners ab­ge­gli­chen. Die ma­nu­ell er­fass­ten Um­welt- und Be­we­gungs­da­ten wer­den über­nom­men, die Dop­pel­hü­be und/oder Ki­lo­me­ter­lauf­leis­tun­gen wer­den an die Soft­ware über­ge­ben. Sie rech­net die An­ga­be in Ta­gen um. Dar­aus er­gibt sich die Le­bens­dau­er bis zum emp­foh­le­nen Aus­tausch bei An­nah­me der vor­aus­ge­setz­ten Be­we­gungs­da­ten mit 24/7 Nut­zung und stän­di­gem Ein­fluss der ma­xi­ma­len Um­welt­da­ten.

Lern­fä­hi­ge Soft­ware

Bei der In­be­trieb­nah­me des i.Cee Sys­tems geht man vom „worst ca­se Sze­na­rio“ aus, wel­ches sich mit der Nut­zungs­dau­er und der An­zahl der ge­sam­mel­ten Echt­da­ten schnell re­la­ti­viert. Wäh­rend des Be­triebs er­fasst das Sys­tem die tat­säch­li­chen Be­las­tun­gen der An­wen­dung in der rea­len Nut­zung – z. B. Aus­setz­be­trieb und Pau­sen/Un­ter­bre­chun­gen so­wie, je nach der ein­ge­setz­ten Sen­so­rik Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen, Vi­bra­tio­nen, Quer­be­schleu­ni­gun­gen, Che­mi­ka­lien­ein­flüs­se, ab­ra­si­ve Me­di­en etc.. Auf die­ser Ba­sis wird die Rest­le­bens­dau­er – un­ter An­nah­me des tat­säch­li­chen Be­we­gungs- und Be­las­tungs­pro­fils für den wei­ter fol­gen­den Be­trieb – kon­ti­nu­ier­lich neu be­rech­net. Bei be­ste­hen­der In­ter­net­ver­bin­dung oder Nut­zung von i.Cee:net (Bild 2) er­folgt gleich­zei­tig ei­ne re­gel­mä­ßi­ge Ab­fra­ge bei den On­line-Le­bens­dau­er­rech­nern der be­nutz­ten Kom­po­nen­ten und die An­zei­ge der Rest­le­bens­dau­er wird ent­spre­chend an­ge­passt. Bei der Nut­zung von i.Cee:lo­cal oh­ne In­ter­net­ver­bin­dung (Bild 2) wird bei ei­ner gra­vie­ren­den Ab­wei­chung der Be­we­gungs- und Um­welt­da­ten ei­ne tem­po­rä­re, ma­nu­el­le Ab­fra­ge vom Sys­tem des Kun­den ein­ge­for­dert, um den Le­bens­dau­er­rech­ner den tat­säch­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten an­zu­pas­sen. 

Sen­so­rik er­fasst rea­le Be­triebs­da­ten 

Für ei­nen wei­te­ren Ab­gleich mit den rea­len Be­din­gun­gen, de­nen das je­wei­li­ge igus Pro­dukt in der An­wen­dung aus­ge­setzt ist, sor­gen Ab­rieb- und Ver­schleiß­sen­so­ren, die in den ver­wen­de­ten igus Pro­duk­ten zu­sätz­lich ein- oder an­ge­baut wer­den (z. B. in den Gleit­zu­ga­ben, am Bol­zen-Boh­rungs­durch­mes­ser oder in den Wand­stär­ken). Die Sen­so­ren über­mit­teln In­for­ma­tio­nen über die pro­zen­tua­len Le­bens­dau­er­sta­tus der ab­rieb­be­haf­te­ten Po­ly­mer­kom­po­nen­ten. Die­se Sen­sor­in­for­ma­tio­nen „über­schrei­ben“ die vor­ge­ge­be­nen Be­rech­nun­gen, so dass, die Pro­gno­sen mit fort­schrei­ten­dem Be­trieb im­mer ge­nau­er wer­den und sich vom „worst ca­se Sze­na­rio“ in ein an­pas­sen­des, ler­nen­des Sze­na­rio ver­än­dert.

In­spek­ti­ons­vor­schlä­ge und Echt­zeit­in­for­ma­ti­on be­reit­stel­len

Ba­sie­rend auf den oben ge­zeig­ten Be­rech­nun­gen er­hält der Kun­de bei aus­ge­wähl­ten igus Pro­duk­ten In­for­ma­tio­nen zur In­spek­ti­on und War­tungs­pla­nung, zu Grun­de ge­legt wer­den die War­tungs­emp­feh­lun­gen der über die Jah­re ge­sam­mel­ten Er­fah­rungs­wer­te im Be­reich En­er­gie­füh­rung und La­ger­tech­nik. So­wohl die Sen­so­ren zur Le­bens­dau­er­be­rech­nung so­wie die i.Sen­se Sen­sor­ein­hei­ten zu den Zu­standsin­for­ma­tio­nen lie­fern Da­ten, aus de­nen sich in vie­len Fäl­len schon zu ei­nem sehr frü­hen Zeit­punkt In­di­ka­to­ren für ei­ne früh­zei­ti­ge Al­te­rung des Pro­dukts oder das Ri­si­ko ei­nes Pro­duktsaufalls er­mit­teln las­sen. Ba­sie­rend auf den Er­fah­run­gen aus dem mit 3.800 Qua­drat­me­ter bran­chen­größ­tem igus La­bor für Gleit­la­ger und En­er­gie­füh­run­gen in Ver­bin­dung mit selbst­ent­wi­ckel­ten Al­go­rith­men er­folgt durch das Sys­tem ei­ne früh­zei­ti­ge Alar­mie­rung und In­for­mie­rung des An­wen­ders über mög­li­che Aus­fall­ri­si­ken.